Kleine Häuschen mit Veranda in bunten Farben, Natur pur und der beste Tabak Kubas: Das Viñales-Tal ist eins der schönsten Postkartenmotive des Landes und somit nach dem Hauptstadt-Stress in Havanna unser nächstes Ziel. Mittendrin in dieser eindrucksvollen und saftiggrünen Naturlandschaft liegt das Herz: Der Ort Viñales.
Von Havanna nach Viñales.
Die Fahrt mit dem Bus Viazul dauert ca. 3,5 Stunden und kostet knapp 10 Euro. Wir haben auch hier keine Unterkunft und retten uns nach der Ankunft wieder durch eine Horde Schlepper, die uns mehrere hundert Meter verfolgen. So schlimm war es in keinem anderen Ort in Kuba. Es dauert ein wenig bis wir auch den letzten abgehängt haben. Wir gehen ein wenig weiter und sehen eine kleine Casa Particular, bei der wir anklopfen. Die Familie hat noch ein Zimmer frei und so führt uns die Mama durch den Garten zu unseren kleinen Mini-Häuschen mitten in Bananen-Stauden. Auch hier müssen wir als erstes unsere Reisepasse abgeben, denn es gelten strenge Regeln bei den Casa Particulares. Jeder Übernachtung muss in ein Buch eingetragen.
Valle de Viñales – das grüne Paradies oder ein Meisterwerk von Mutter Natur!
Am nächsten Tag wollen wir mit einem Freund des Hauses einen Ausritt durch Tal machen. Die Pferde sehen sehr abgemagert aus und wir haben Angst aufzusteigen. Unser Begleiter verrät uns, dass es keine normalen Pferde sind, sondern eine Mischung zwischen Wildpferd und Pferd und sie immer so dünn sind. Oder aber es mangelt einfach an Futter. Wir werden es nicht herausfinden. Wir reiten den ganzen Tag durch das Tal, durch die Berge und der Ausblick und die Natur sind ein Traum. Unterwegs machen wir einen Zwischenstopp bei einem seiner Kumpels auf einem Berg und trinken Kokosnusswasser. „Mit Rum?“ fragt sein Kumpel und wir nicken natürlich. Bislang ist noch kein Tag vergangen, an dem wir kein Rum getrunken haben – denn den gibt es an jeder Ecke. Nach einer kleinen Pause und leicht angeduselt geht es weiter zu einem Bauern, der eine Tabak-Plantage betreibt. Wir lernen Zigarren drehen und verbringen die nächsten Stunden auf seiner Farm – trinken Rum und rauchen Zigarren. Ein schöner Tag neigt sich dem Ende und so reiten wir am Nachmittag wieder zurück zu unserer Unterkunft. Den Abend verbringen wir mit der Familie auf der Terasse – trinken Rum und tanzen Salsa mit dem Sohn.
Am nächsten Morgen holt uns ein Freund der Familie (selbsternannter Taxifahrer) ab und bringt und zur Cayo Jutías. Hier fahren keine Busse und wenn kein Mietwagen vorhanden ist, sind Taxis die beste Lösung. Für umgerechnet 10 Euro fährt er uns zum ca. 75 km entfernten Strand, wartet den ganzen Tag auf uns und bringt uns abends wieder zurück zur Unterkunft. Für die Taxifahrer ist es ein lukratives Geschäft, da die Touristen in CUC bezahlen. Vergleicht man diesen Wert mit der eigentlichen kubanischen Währung, so verdient der Taxifahrer mit uns fast ein ganzes Monatsgehalt.
Cayo Jutías ist ein endlos langer, unberührter, weißer Traumstrand am Atlantik, der zu den schönsten in dieser Ecke gehört. Zu erreichen ist der Strand über einen 4 km langen Steindamm. Am Ende des Steindamms gibt es einen Kontrollposten an dem wir 5 CUC zahlen müssen.
Wie gefällt euch der Betrag? Was habt ihr in Viñales erlebt?
11 Kommentare
Hi Simone,
toller Artikel! Ich war damals auch in Viñales und es ist wirklich schön. Zufälligerweise war ich beim gleichen Tabakbauer. Hast du auch einen leckeren Mojito mit Honig bekommen?
Grüße,
Maurice
Hi Maurice,
wie witzig. Ja, wir haben auch mehrere Mojito dort getrunken. Hinterher ging es auf den Pferden zurück und ich war schon leicht beduselt. ;)
LG, Simone
Hallo Simone,
wir planen momentan unsere Kuba-Reise und sind dabei auf deine schöne und informative Seite gestoßen. Uns würde es interessieren, bei welcher Casa Ihr in Vinales untergekommen seid, da uns Dein Bericht sehr gut gefallen hat und wir auch an einem Ausritt durch das Tal interessiert sind.
Vielen Dank für Deine Infos.
Gruß Theresa & Hannes
Liebe Theresa,
das freut mich! Ich wurde schon ein paar Mal wegen der Casa gefragt. Leider steht das in meinem Reisetagebuch, welches momentan mit meinen Klamotten eingelagert ist. In Vinales gibt es aber viele schöne Unterkünfte. Wenn ihr aus dem Bus aussteigt, dann lasst euch nicht von den Schleppern belabern, sondern geht einfach weiter. Wir sind etwa fünf Minuten gelaufen und haben dann in ein paar Casas nachgefragt. Den Ausritt könnt ihr überall buchen, denke ich. Am besten fragt ihr einfach die Familie bei der ihr seid, denn die haben alle Freunde oder Bekannte, die euch da weiterhelfen können.
Ich wünsch euch eine tolle Reise!
LG, Simone
Ich fliege übermorgen nach Kuba und plane auch eine Rucksack-Rundreise auf eigene Faust. Eine Frage hab ich dazu: Wo habt ihr tagsüber immer euer Bargeld gelassen? Hattet ihr euer gesamtes Geld immer dabei, wenn ihr unterwegs ward oder habt ihr auch euer Geld in den Casa Particulares gelassen? Bin mir nicht ganz sicher, ob die Unterkünfte da so sicher sind, denn sie haben ja nicht alle einen Safe.
Freu mich von dir zu hören.
LG Carmen
Hi Carmen,
wie toll! Ich freu mich für dich.
Also ich habe am Anfang die Hälfte meines Bargelds umgetauscht und den Rest in Euro behalten (erst später getauscht). Die Euros hatte ich immer versteckt in der Unterkunft, aber ganz sicher ist das natürlich nicht bzw. kommt auf dein Versteck an. Einen Safe hatte ich in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal und wirklich sicher sind die da bestimmt auch nicht. Ich würde immer ein eigenes Versteck wählen, zumindest auf Kuba. Auf keinen Fall würde ich das ganze Bargeld immer dabei haben.
Wünsch dir eine tolle Reise.
LG, Simone
Bei uns war Vinales lustigerweise der einzige Ort, an dem wir nicht von einer Horde Jinteros überrant wurden. :)
Danke für deine Berichte, diese haben mir sehr bei der Reiseplanung geholfen!
Hallo Simone! Danke für deinen tollen Bericht!! Bei uns geht es schon übermorgen los und wir freuen uns riesig :) mich würde aber wahnsinnig interessieren, ob du inzwischen wieder weißt, in welcher Casa du in vinales warst? Das sieht wirklich toll aus! Ganz liebe Grüße
Hi Steffi,
das weiß ich leider nicht mehr. Damals hatte ich den Reiseblog noch nicht und ich habe mir das leider nicht aufgeschrieben. In Vinales gibt es aber ein paar schöne Casas – so groß ist der Ort aber auch nicht. Ihr werdet sicherlich etwas Schönes finden.
Liebste Grüße,
Simone
Hallo Simone,
ein sehr schöner Bericht deiner Reise – ich erkenne einige Dinge wieder, die ich auch erlebt habe:)
Einen Ausritt habe ich persönlich nicht gemacht, dafür aber einen Spaziergang durch die Tabakfelder und eine Fahrradtour in die Umgebung zum Aussichtspunkt Balcón del Valle. Hast du dort auch einen Stopp eingelegt und die schöne Aussicht genossen? Und dann noch eine kurze Frage: Warum hast du dich für die Cayo Jutias und nicht die Cayo Levisa entschieden? Gab es hierfür einen besonderen Grund? Ich war damals auf der Cayo Levisa und fand den Strand dort auch sehr schön – aber vielleicht wird er mehr von Tagestouristen besucht?
Bezüglich der Unterkunftssuche gebe ich dir recht – am besten einfach vor Ort ein paar Casas angucken, dann weiß man was man hat;) Direkt am Busbahnhof würde ich auch nur mit Vorsicht eine Unterkunft aussuchen oder zumindest klarstellen (und das bedeutet 1.000 mal wiederholen;)) dass man sich das Haus erst einmal nur angucken möchte.
Ich möchte gern ein tolles Casa Particular empfehlen: Die Schwester von “Oscar”, welcher in einem Reiseführer empfohlen wird. Da er ausgebucht war, hat er uns an seine Schwester Marbel weitergeleitet. Wir waren begeistert! Unfassbar freundlich, sehr saubere Zimmer (mit eigenem Bad und Klimaanlage) und wahnsinnig tolles Essen!!
Am besten Oscar kontaktieren und bitten, den Kontakt zu seiner Schwester Marcel herzustellen: leydisbel.jaime@nauta.cu