Wahnsinn. Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, dann frage ich mich, wo die Zeit geblieben ist. Ich erinnere mich noch genau an den Blogbeitrag aus 2016, indem ich über ein neues Kapitel schrieb. “Eins, das mein Leben verändern wird.” Mit diesem Zitat im Kopf kann ich es manchmal selber nicht glauben, was seit dem alles passiert ist.
Seit drei Jahren verbringe ich schon die meiste Zeit des Jahres auf den Seychellen, genauer gesagt auf der kleinsten der drei Hauptinseln, La Digue, die gerade einmal 5×3 km groß ist. Ich arbeitete an verschiedenen Projekte und genoss das Inselleben. Mein größtes Projekt veröffentlichte ich im März diesen Jahres: Ein eigener Seychellen Reiseführer, ein Buch mit 420 Seiten.
Es ist aber noch viel mehr passiert. Dinge, die man von außen nicht unbedingt sieht und auch wenn bei mir immer als sehr leichtfüßig aussieht, musste ich mich einigen Herausforderungen stellen. Als ich mich damals entschloss, diesen Schritt zu wagen, wusste ich nicht was mich erwartet. Zwar kannte ich die Seychellen bereits sehr gut, war unzählige Male vor Ort und war auch beruflich bereits mit ihnen verbunden. Doch was ein Inselleben wirklich bedeutet, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, auch wenn ich immer davon geträumt habe.
In der letzten Woche habe ich euch auf Instagram die Möglichkeit gegeben, mir Fragen zu meinem Inselleben zu stellen – 10 davon beantworte ich euch jetzt in diesem Blogbeitrag.
FAQ – eure 10 Fragen an mich
1 | Wieso hast du dich damals für die Seychellen entschieden?
Ich habe mich nicht einfach für die Seychellen entschieden. Es war ein langer Prozess über viele Jahre. Es war Bestimmung. Und es war Liebe auf den ersten Blick. Ich verliebte mich bei meiner ersten Reise in die Inseln und kam bereits nach sechs Monaten wieder. Das zog sich dann über mehrere Jahre. 2014 fing ich dann mit WOLKENWEIT an und hatte sowohl privat als auch beruflich immer mehr mit den Seychellen zu tun. Das alles war nie so geplant.
2 | Wie konntest du es realisieren, dort zu arbeiten?
Ich habe mir über die letzten Jahre ein ortsunabhängiges Business aufgebaut.
Mit dem Start des Reiseblogs hatte ich 2014 den Grundstein für mein heutiges Leben gelegt. Das wusste ich damals aber noch nicht. Da ich aus dem Online-Bereich komme, das Reisen, die Fotografie und das Schreiben liebe, wollte ich einen Ort erschaffen, an dem ich euch alle erreichen kann. Ich hatte damals jedoch noch keine Ahnung, welche Möglichkeiten sich dadurch für mich eines Tages ergeben würden.
Ich arbeite von den Seychellen aus ortsunabhängig mit meinem Laptop. Projekte und Kooperationen für die ich in Deutschland sein muss, lege ich auf meine Heimatbesuche, wenn es passt.
Dennoch bin ich hinsichtlich meines Blogs auf den Seychellen eingeschränkt, da ich viele Anfragen aus Deutschland ablehne, weil ich mich nicht vor Ort befinde. Und das frustriert mich manchmal, weil ich in der Vergangenheit vieles absagen musste. Dafür habe ich aber hier ganz andere Möglichkeiten, so konnte ich vor allem in den letzten Jahren sehr intensiv für meinen Reiseführer recherchieren.
Meine Einnahmen basieren auf verschiedenen Säulen. Das sind bezahlte Reisen und Kooperationen, Kampagnen, Affiliate-Marketing, gelegentlich gesponserte Blogbeiträge, Foto- und Videoprojekte, Film- und TV-Produktionen, mein Wissen als Seychellen-Expertin, das Schreiben von Texten für Reisemagazine oder Corporate-Blogs und mein Buchprojekt.
3 | Bleibst du für immer dort?
Ich habe mich immer schwer getan von einer Auswanderung zu reden, weil ich nicht ausgewandert bin. Als ich damals den Schritt wagte, einfach mal auf den Seychellen zu gehen, hatte ich ein Jahr im Kopf. Jetzt sind es drei Jahre geworden. Ich merke aber auch, dass ich vor allem in der letzten Zeit immer öfter und wesentlich länger in Deutschland bin, weil ich vieles vermisse.
Viele von euch wissen vermutlich nicht, dass ich nach wie vor in Deutschland gemeldet bin. Mein Business ist in Deutschland registriert und ich zahle auch meine Steuern dort. Und was für mich immer wichtig war: Ich bin in Deutschland krankenversichert. Klar, hätte ich versuchen können, mein Business auf den Seychellen zu registrieren, aber das hat für mich auf Dauer keinen Sinn gemacht, da 100% meiner Einnahmen aus Deutschland stammen.
Go with the flow
Um die Frage zu beantworten, ich tue mich ehrlich gesagt schwer, etwas für immer vorherzusagen. Dafür verändert sich alles einfach immer alles viel zu schnell. Aber um ehrlich zu sein, kann ich es mir momentan nicht vorstellen auf den Seychellen alt zu werden – hauptsächlich wegen der Gesundheitsversorgung.
Ich bin übrigens ein Profi darin, immer das zu wollen, was ich nicht habe. Wenn ich auf den Seychellen bin, vermisse ich Deutschland. Bin ich in Deutschland, vermisse ich die Seychellen wieder sehr schnell. Eines meiner Ziele ist es definitiv zu lernen, mal mit dem zufrieden zu sein, was man hat.
4 | Was gefällt dir am Inselleben am meisten? Gefällt dir der Alltag auf La Digue?
Ich liebe den Inselalltag auf La Digue. Auch wenn ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte, mich an den Müßiggang zu gewöhnen und so sehr einzuschränken, gefällt mir das Leben hier an sich. 365 Tage Sommer, tropisches Wetter, bunte Farben, Sonnenschein, Palmen und immer eine frische Meeresbrise im Gesicht. Ich laufe den ganzen Tag barfuß oder in Flip Flops herum, kann mich nach Herzenslust auf meinen Beach Cruiser schwingen und bin in weniger als zwei Minuten am Strand und mein Kleiderschrank besteht hier auf La Digue nur aus luftigen Sommerkleidchen.
Was ich auf den Seychellen liebe
- Das ganze Jahr über warmes Wetter und die hohen Temperaturen tun einfach gut.
- Die Natur mit der immergrüne Pflanzenwelt, die vielen bunten Blüten und den Wanderwegen.
- Der tropische, teilweise sehr intensive Regen.
- Das Meer und die Granitfelsen sind immer in Reichweite.
- Traumstrände, wohin das Auge reicht.
- Die Geräuschkulisse der vielen Landvögel, Seevögel, Flughunde und Geckos.
- Die Fahrradtouren mit meinem türkisfarbenen Beachcruiser.
- Der Fokus auf die einfachen Dinge des Lebens.
- Viel Zeit zum Nachdenken, ganz ohne Ablenkung.
- Ich lebe hier ein sehr entspanntes Leben und habe weniger Stress.
- Meiner Gesundheit geht es besser (ich war in den Jahren vor Ort nicht einmal krank, hatte keine Blasenentzündung und keine Herpes, obwohl ich das in Deutschland ständig hatte)
- Die Menschen, mit denen ich hier Zeit verbringe und die ich nicht mehr missen möchte.
- Die vielen Leser, die ich auf La Digue täglich treffen darf und die vielen inspirierenden Gespräche, die ich bereits hatte.
- Die vielen Möglichkeiten, die ich hier vor Ort habe, vor allem durch den Blog.
- Die Zeit mit Zanmalak & Lion.
Ich muss aber auch sagen, dass wenn ich meinen Blog und meine Projekte nicht hätte, ich es vermutlich nicht so lange ausgehalten hätte. Man benötigt hier etwas, das einen zu 100 % erfüllt. Ansonsten wird es ganz sicher ziemlich schnell langweilig. Einfach in den Tag hineinleben und jeden Tag an den Strand gehen, das ist im Urlaub schön, aber das wird dich dauerhaft jedoch nicht erfüllen. Es wird dich sogar frustrieren. Für mich als Sternzeichen Zwillinge ist das nach wie vor eine große Herausforderung, da mich Langeweile und vor allem Stillstand unzufrieden machen.
Mein Alltag hingegen ist für viele sicherlich ein Traum. Ich sitze zwar täglich die meiste Zeit des Tages am Laptop, bearbeite Fotos, beantworte E-Mails und Nachrichten meiner Community und arbeite an eigenen Projekten und den meiner Kunden. Dafür kann ich immer wenn ich möchte ans Meer, schnorcheln oder wandern gehen und bin fast jeden Abend mit meinem Hund beim Sonnenuntergang am Strand.
Wann, was und wie ich arbeite entscheide ich selbst – und das ist für mich purer Luxus und Erfüllung. Hinter all dem steckt natürlich extrem viel Arbeit, was von außen nicht ersichtlich ist. Bei einigen meiner Freunde und Bekannten stößt es bis heute auf wenig Verständnis, dass ich viel am Laptop und vor dem Smartphone sitze. Das ist aber einfach mein Job!
5 | Was stört dich an dem Leben vor Ort? Was fehlt dir?
Hatte ich anfangs noch meine rosarote Brille auf und fand alles einfach nur traumhaft paradiesisch, gibt es doch einige Themen, die meine Unbeschwertheit beeinträchtigen. Bitte versteht mich nicht falsch, ich liebe die Seychellen, und das wird auch immer so bleiben. Wenn man aber so viel Zeit vor Ort verbringt, dann blickt man auch hinter die Kulissen.
Ich hatte hier Momente auf La Digue, die ich nicht erleben wollte und in denen ich nicht alleine sein wollte, ich es jedoch musste. Momente, in denen ich dachte, ich werde verrückt, weil ich einfach niemanden hatte, wo ich hinkonnte. Momente, in denen ich mich nicht mit Shopping, Kino, Freunde oder Familie ablenken konnte. Wer so viel Zeit auf einer Insel verbringt, hat automatisch auch sehr viel Zeit nachzudenken, was nicht immer von Vorteil ist.
Auch werde ich hier täglich mit Dingen konfrontiert, die ich nicht unbedingt um mich haben möchte, allem voran der hohe Alkohol- und Drogenkonsum. Für Urlauber mag es spaßig sein, mit den Einheimischen Takamaka Rum zu trinken. Sie wissen natürlich nicht, dass da bei vielen ein Problem dahinter steckt.
Ein paar dieser negativen Themen sind diese
- Die Distanz zu meinen Freunden und der Familie und das mangelnde Angebot an Aktivitäten, Restaurants, Cafés und anderen Möglichkeiten als Strand und Meer.
- Das ständige Schwitzen, die Mücken und die Sandflöhe.
- Die geringe Auswahl im Supermarkt und das geringe Angebot an Lebensmitteln/Obst/Gemüse/gesundem Essen.
- Der teilweise miserable Umgang mit der Natur (große, gesunde Bäume werden z.B. einfach gefällt, auch Takamaka-Bäume am Strand) und das geringe Verständnis der Einheimischen für den Umweltschutz.
- Das Müllmanagement.
- Schlimme, oft tödliche Infektionskrankheiten wie Leptospirose (hatte ich letztens im Freundeskreis und ist Gottseidank gutgegangen).
- Das große Drogen- und Alkoholproblem, mit dem ich täglich konfrontiert werde.
- Die schlechte Gesundheitsversorgung, vor allem auch in den Krankenhäusern. Manchmal dauert es über 30 Minuten bis überhaupt ein Krankenwagen da ist und ob dir dann geholfen werden kann, ist die nächste Frage.
- Der teils schlimme Umgang mit Hunden und Katzen (Thema Vergiftung, Ketten, Käfige, nur einen Tierarzt auf Mahé) und allgemein die Schwierigkeiten mit Hund und Katze auf La Digue zu leben.
- Die generell hohen Preise.
Das hört sich vermutlich sehr schlimm an. Mir liegt es aber auch am Herzen, die Schattenseiten zu zeigen. Die Seychellen gelten als einer der schönsten Orte weltweit und das unterschreibe ich zu 10000000 %, aber es gibt eben noch eine andere Seite, die vor allem wichtig ist, wenn man dort leben möchte.
6 | Hattest du schon mal einen Inselkoller?
Der Inselkoller ist allgegenwärtig. Es sind immer mal wieder Phasen. Ich bin in Deutschland aufgewachsen und bin es gewohnt, immer Ablenkung zu haben, meine Freunde und Familie um mich zu haben, in Supermärkten mit einem Riesenangebot zu stehen oder einfach losfahren und alles kaufen zu können.
Es gibt Momente, in denen ich frustriert bin und mich über alles aufrege. Momente, in denen einen das Leben auf einer Insel verrückt macht. Immer in die fünf gleichen Restaurants oder zum Kaffee trinken in ein Hotel zu gehen beispielsweise kann mit der Zeit ermüdend sein.
Auf La Digue muss man sich mit sehr wenig zufrieden geben. Das mag für Einheimische normal sein, für uns Deutsche ist das aber meist nicht genug und das löst dann den Inselkoller aus.
7 | Vermisst du oft Deutschland?
Na klar vermisse ich Deutschland. Manchmal möchte ich mich einfach ins Auto setzen und woanders hinfahren, z.B. in eine schöne Stadt oder ein anderes Land. Auf einer Insel kommt man nicht so einfach weg. Ich kann mich auf einer Länge von 5 km bewegen und kann kaum Neues noch entdecken, weil ich schon alles kenne – gleiches gilt für die anderen Inseln.
8 | Wird das Paradies irgendwann langweilig?
Ja, ein Paradies kann langweilig werden. Ich bin zwar den Großteil meiner Kindheit in einem Dorf mit 500 Einwohnern großgeworden, wir hatten dort jedoch jederzeit die Möglichkeit irgendwo hinzufahren. Stell dir vor, du hast nur Meer um dich herum und kannst dich nur auf einer Fläche von 10 km² bewegen. Für einen Zeitraum schafft das sicher jeder, aber dauerhaft kann das schon auch langweilig werden.
Im letzten Jahr war mir selten langweilig, weil ich intensiv an meinem Buch gearbeitet habe. Nachmittags nach dem Feierabend gehe ich dann mit meinem Hund an den Strand und dann ist auch schon Abend und wir kochen zuhause. Der Tag geht auf den Seychellen früh zu Ende. Es wird immer um kurz nach 18 Uhr dunkel und alle gehen früh ins Bett. Bei mir ist das zwischen 21 und 22 Uhr, bin dann aber auch immer um 7 Uhr wach, ohne Wecker. Die Sonne und die hohe Luftfeuchtigkeit machen einem wirklich zu schaffen, da ist man am frühen Abend einfach platt.
9 | Wie viele Freunde hast du auf den Seychellen? Fühlst du dich manchmal einsam?
Ich habe drei sehr gute deutsche Freundinnen, zwei auf Mahé und eine auf La Digue. Darüber bin ich sehr froh. Außerdem habe ich ein paar gute Bekanntschaften. Die Einheimischen sind alle nett und haben mich gut aufgenommen (auf La Digue kennen mich viele: “Die mit dem Blog”, “Die mit dem Hund” oder “Madam Robert”), allerdings haben die Einheimischen untereinander nicht so ein enges, freundschaftliches Verhältnis untereinander, wie ich es aus Deutschland kenne. Hier ist man generell vorsichtig und behält Dinge für sich, anstatt mit anderen Menschen darüber zu reden. Außerdem helfen sie dir in der Regel nur, wenn sie dafür bezahlt werden (ein paar 50- und 100-Rupien-Scheine sollte man immer in der Tasche haben).
Auf La Digue wünsche ich mir oft, meine Freundinnen aus Deutschland wären hier. Das würde alles auf jeden Fall wesentlich schöner machen. In der Realität fahre ich dann jedoch alleine mit meinem Fahrrad (und meinem Hund) an den Strand, was manchmal sehr frustrierend ist. Mein Hund antwortet mir nämlich nicht, wenn ich mich mit ihm unterhalte. :-) Auch wenn ich gerne alleine bin, vermisse ich meine Freunde schon sehr. Einsam fühle ich mich nicht, aber alleine manchmal schon.
10 | Kann man die Schönheit der Seychellen nach drei Jahren immer noch genauso sehen und schätzen?
Ja! Ich schätze die Schönheit der Seychellen immer noch sehr und bin dankbar, dass ich diese Erfahrung machen darf. Die Inseln sind für mich meine Passion und für mich gibt es kein schöneres Reiseziel. Wenn ich Strände anderer Inseln oder Länder besuche, bin ich schnell enttäuscht. Ich vergleiche einfach immer alles mit den Seychellen und das ist Fluch und Segen zugleich.
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10 Kommentare
Liebe Simone,
soo liebe ehrliche Antworten, wow, mach weiter so, freue mich immer, neues zu lesen. Viele Grüße aus Schwülper bei Braunschweig. Samstag geht es nach Herrenhausen in die Gärten zum Feuerwerk von Frankreich, am 25.5. für 4 tage nach Scheffau am wilden Kaiser in Österreich (mein Schwager wird 50 und hat die ganze Familie eingeladen), im Juli nach Maastricht mit meinem Papa und Mitte bis Ende Juli nach sarti/Sithonia, den Mittelfinger (Chalkidiki). da freu ich mich auch sehr darauf….und Planungen für die Inseln stehen wieder an :).
Nochmals ganz herzliche Grüße!
Christine
Einfach nur wow. Ich bin so tief beeindruckt für deinen Mut im Ausland so Fuß zu fassen und .. ach einfach allem. Danke das du uns hier dran teilhaben lässt und so viel mit uns teilst =)
Einfach nur Traumhaft! Sehr stark von dir alles! Sehr beneidenswert!
Hallo,
Deine Berichte sind sehr inspirierend und haben mich schließlich auch überzeugt auf LaDigue zu reisen. Ich bin dort 2 Wochen gewesen und alles war so schön wie du beschrieben hast.
Nur eines hat mich gestört und ich wundere mich wie du darüber denkst: Der Ansturm und Verhalten der Touristen, besonders schlimm wenn die Fähre ankommt und der ganze Ort mit Trolley fahrenden, Kaperl tragenden, Selfie Stick schwingenden Inselbesuchern heimgesucht wird.
Auch bizarr auf Anse Source D’Argent: meistens schwirrt dort eine oder mehrere Drohnen in der Luft, Menschen blicken mehr durch die Kamera ihres Handys als auf den Strand oder inszenieren sich für ihre Insta Feeds. Die wunderschöne Umgebung löst offenbar bei vielen Menschen eine derartige “Foto Wut” aus die sie wie im Rausch umherlaufen um noch perfektere Bilder für ihre digitalen Freundeskreis einzufangen.
Wie hat sich das in letzten 3 Jahren verändert, bzw wie siehst du diese Entwicklung hin zur wahnhaften digitalen Selbstinszenierung generell die ja an solchen paradiesischen Orten besonders sichtbar wird?
– Tom
Hallo Tom,
lieben Dank für deine Kommentar. In welchem Monat warst du denn da? Du hast auf jeden Fall recht, denn es kann zeitweise recht voll werden. Die Anzahl der Touristen hat sich in den letzten Jahren fast verdoppelt, das merkt man natürlich, vor allem auf La Digue, weil die Insel so klein ist. Ich meide z.B. auf La Digue immer die Zeit am Hafen, wenn die Fähren ankommen bzw. abfahren. Das dauert dann immer etwa 30 Minuten und dann ist wieder alles in Ordnung.
Die Anse Source d’Argent ist der meist fotografierte Strand der Welt und der bekannteste der Seychellen. Da wollen natürlich alle hin und so auch die Tagestouristen, die nur für ein paar Stunden auf der Insel sind. Der Strand ist in meinen Augen nach wie vor absolut traumhaft, allerdings hat er durch die vielen Leute definitiv etwas von seinem Charme verloren. Es kommt aber auch immer auf die Reisezeit an. Manchmal ist es voller, manchmal leerer. Vor 4 Jahren lag ich da manchmal tagsüber tatsächlich nur mit einer Handvoll andere Menschen. Das hat sich schon sehr verändert.
Ich gebe hier auf dem Blog bewusst keine Empfehlungen für die Reisezeit, damit das nicht noch verstärkt wird. Denn die Seychellen sind ja das ganze Jahr über schön!
LG Simone
Hallo Simone,
bei uns ist es ja schon einige Zeit her, dass wir auf den Seychellen waren. Leider gab es letztes Jahr im Februar deinen Reiseführer ja noch .nicht, aber du hast uns trotzdem großartig weiter geholfen.
Daher noch einmal herzlichen Dank für deinen Blog, auch deine persönlichen E-Mails – wir haben die Zeit besonders auf La Digue sehr genossen und ich verstehe sehr gut, warum du dort lebst!
Alles Liebe,
Michael
Hallo simone,
Lieben dank für all die wertvollen tipps. Wir sind das erste mal auf den seychellen und der tolle reiseführer hilft uns sehr.
Die natur ist traumhaft, atemberaubend. Mit dem selbstversorgen tun wir uns etwas schwer, da das angebot begrenzt ist. Und wir sind enttäuscht über die wahrgenommene abwertung der einheimischen, die doch vom tourismus leben. Am anse soleil in mahe muss man über ein privatgrundstück, um zum strand zu kommen. Mein 4 jähriger stoppte, um sich die schuhe anzuziehen. Sofort kam der besitzer gerannt, der nicht dulden wollte, dass wir für eine minute auf seinem grundstück halten. Er hat uns angebrüllt und sogar schläge angedroht, mein 4jähriger war total verschreckt. Echt, das paradies stellt man sich anders vor. Wir sind da leider sehr enttäuscht. Aber totzdem versuche ich noch offen zu sein für das was der urlaub uns noch bringen mag.. alles gute dir!
Hallo Simone,
wir werden heute Mittag in den Flieger steigen und morgen früh auf den Seychellen landen.
Dank Dir und Deinem Blog haben wir jetzt schon mal die richtigen Tipps in der Tasche.
Vielleicht laufen wir uns ja mal über den Weg! Muss jetzt schnell packen….;-)
PS: Dein Ebook ist die beste Lektüre fürs Flugzeug.
Das freut mich! :-) Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Zeit auf den Seychellen.
Liebe Grüße,
Simone