Nicht jeder kommt mit dem Alleinsein zurecht. Viele verbinden es mit Einsamkeit, dabei ist es eine wundervolle Stärke. Warum es das große Glück ist, mit sich alleine sein zu können, erfahrt ihr jetzt.
Sind wir doch mal ehrlich. Eigentlich sind wir alle von Natur aus alleine. Wir kommen alleine auf die Welt, wir sterben alleine und nur wir alleine können unser eigenes Leben leben. Niemand kann unsere Entscheidungen abnehmen, niemand kann sagen, was für uns richtig ist. Wir müssen unabhängig von unserer Umwelt sein können. Für viele von uns bedeutet Alleinsein gleichzeitig aber auch Einsamkeit und das hat einen negativen Beigeschmack. Nicht nur das, sondern vor allem leiden sie unter diesem Zustand. Dabei ist das ganz und gar nichts so. Alleinsein ist ein Zustand, der – wenn wir ihn erst einmal zulassen – sehr erfüllend sein kann und ganz und gar nicht negativ ist.
“Alleinsein kann es erst geben, wenn die Einsamkeit aufgehört hat.” – Jiddu Krishnamurti
Ich liebe es in Gesellschaft zu sein, guter Gesellschaft. Mit meinen Freundinnen oder Freunden unterwegs zu sein, Ausflüge zu unternehmen, zu quatschen oder im Café zu sitzen. Ich mag es mit meiner Lieblings-Reisefreundin in der weiten Welt unterwegs zu sein. Das ist die eine Seite. Die andere Seite mag es alleine zu sein. Alleine auf Reisen und vor allem alleine mit sich selbst, bedeutet für mich alles andere als Einsamkeit, sondern absolute Erfüllung. In diesen Momenten brauche ich niemand anderen, sondern einfach nur mich. Es bedeutet für mich grenzenlose Freiheit. Es gibt keine Kompromisse und ich kann machen was ich möchte. Ich wache morgens auf und entscheide für mich, was ich an diesem Tag anstellen möchte. Am Strand entspannen? Einen Ausflug machen? Oder einfach nichts tun.
1. Grenzenlose Freiheit genießen.
Wenn Du alleine bist und vor allem alleine reist, bist du grenzenlos frei. Du kannst machen, was du möchtest und musst dich mit niemanden absprechen. Vor allem musst du keine Kompromisse eingehen und deine eigenen Wünsche zurückstellen.
2. Alleinsein und Zeit zum Nachdenken.
Wenn Du alleine bist, hast du endlich Zeit für dich. Es gibt keine Ablenkung durch Freunde, Familie oder Partner, sondern du musst dich in deinen Gedanken ganz mit dir alleine beschäftigen. In dieser Zeit kommen die besten Ideen!
3. Sich besser kennenlernen.
Bist du in deinem Alltagstrott gefangen? Immer im gleichen, gewohnten Umfeld? Irgendwie sind wir doch alle darin gefangen. Wir lassen uns lenken von all den Dingen, die um uns herum geschehen. Lassen uns in unseren Entscheidungen beeinflussen, wenn auch unbewusst und entscheiden oft nicht alleine. Aber was wäre, wenn das gewohnte Umfeld nicht da wäre? Wenn du alles aus deiner Komfortzone ausblendest, kein Status existiert und auch kein Wunsch da ist zu funktionieren? Was passiert, wenn du dich in der Umgebung nicht auskennst? Und alles fremd und unbekannt um dich herum ist? Dann stehst du alleine da. Ganz alleine und nur mit dir selbst. Jetzt kannst nur du bestimmen und es geht um deine eigenen Bedürfnisse.
4. Alleine reisen
Warst du schon mal alleine reisen? Es gehört Mut dazu und für viele ist es unvorstellbar, aber warum eigentlich? Ist es die Angst, die davor abhält? Der erste Schritt zum Alleinreisen ist ein Sprung über den eigenen Schatten. Es kostet Überwindung. Aber einmal alleine unterwegs, arbeitest du damit unbewusst an Deinen eigenen Stärken und Schwächen. Das ist auch bei mir so. Auf fremde Menschen zu gehen, konnte ich schon immer gut und Hemmungen hatte ich noch nie. Die Angst vor dem Unbekannten, das war mein größtes Problem. Oder die Frage “wem kann ich vertrauen und wem nicht?”. Wenn du alleine reist, bekommst du ein Gespür für Menschen, die zu dir passen und du lernst auf dein Bauchgefühl zu hören. Lerne auf Reisen mit dir zu Recht zu kommen und lass dich treiben. Es muss nicht die ideale Reiseart werden, aber man sollte es testen.
5. Selbstsicherheit und Stärke.
Mit sich alleine sein zu können, macht dich auf Dauer stärker und selbstsicherer. Du traust dir immer mehr zu und bist stolz auf dich. Du wirst lernen, dich ganz auf dich zu verlassen und du wächst an deinen Aufgaben.
6. Alleinsein als meditativer Zustand.
In der heutigen Zeit sind wir alle rund um die Uhr abgelenkt und es bleibt selten Zeit, sich auf Dinge zu konzentrieren. Dinge, für die wir uns bewusst Zeit nehmen, wie zum Beispiel spazieren gehen oder einfach mal ein Buch lesen. Alleinsein ist auch, sich in sich selbst auszuruhen. Meine Entscheidung diesen Blog zu starten, kam als ich alleine war – ohne Ablenkungen.
Wie du die Angst vor dem alleine reisen überwindest:
- Geduldig sein.
- Mit Orten anfangen, an denen viele alleine sind. Das können zum Beispiel Cafés oder auch der Park sein. Genieße die Zeit, lies ein Buch oder beobachte die Menschen. Du wirst schnell merken, es macht Spaß!
- Überfordere dich nicht und fange mit kleinen Schritten an, denn es muss nicht sofort eine Reise nach Indien sein. Wenn es anfängt, angenehm zu werden, gehe einen Schritt weiter. Plane mal einen Wochenendausflug in eine andere Stadt und reise dann weiter weg.
- Mach dir bewusst, dass Alleinsein nichts Negatives ist. Ganz im Gegenteil, Personen, die gut alleine sein können, sind auch mit sich selbst im Reinen und strahlen das auf andere aus.
- Alleine reisen muss nicht die ideale Reiseart werden. Du solltest es ausprobieren und nach den ersten Reisen für dich entscheiden.
Fazit
Alleinsein hat ganz und gar nichts mit Einsamkeit zu tun. Ganz im Gegenteil, denn es ist eine Eigenschaft, die jeder von uns beherrschen sollte. Alleine reisen; für viele unvorstellbar, aber viele schwören darauf. Ob es die ideale Reiseart ist, sollte jeder für sich selbst herausfinden. Für mich persönlich ist es die Mischung aus allem. Ich reise gerne mit Freunden, die ruhig und gelassen sind. Denn für mich gibt es nichts Schlimmeres, als Reisepartner, die mich bei der Reise stressen. Genauso gerne genieße ich es aber auch alleine unterwegs zu sein und ich freue mich jetzt schon auf meine zwei Reisen im Sommer – die eine mit meiner besten Freundin und die andere alleine.
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13 Kommentare
Simone <3
Das erinnert mich an meine Zeit auf dem Jakobsweg. Ich bin super mit mir alleine zurecht gekommen, allerdings nur zwei Tage, hahaha. Dann ist alles über mich hereingebrochen und ich saß weinend in einer Kirche. Danach ging alles bergauf. Deswegen glaube ich, dass es eine Art Schlüsselerfahrung geben kann, einen Moment mit sich selbst und danach klappt alles besser.
Gruß,
Ani
Ohhh nein, aber dann hat sich ja alles noch zum Guten gewendet.
Du hast recht damit, dass es eine Schlüsselerfahrung geben kann oder man muss einfach über seinen eigenen Schatten heraus springen und einfach MACHEN. :)
Gruß zurück <3
Der Text drückt so viele meiner eigenen Gedanken aus. Gerade weil ich teilweise “bemitleidet” werde, wenn ich sage ich reise irgendwo alleine hin. Das kann sich mein Umfeld garnicht vorstellen…
Vielen Dank für diesen Text :)
LG Kerstin
Das ist ganz und gar nicht bemitleidenswert, ganz im Gegenteil.
GERNE!
Liebe Grüße, Simone
Oh ja- sehr schön geschrieben. Kann ich bestens nachvollziehen ;-)
Viele Grüße,
Karin
Ein sehr schöner Artikel und trifft es genau. Ich bin Reisefotograf und liebe es alleine unterwegs zu sein aber ich bin auch oft mit einem Kollegen unterwegs und geniesse es ebenfalls mit einem Gleichgesinnten zu reisen.
Allein sein bedeutet keineswegs einsam zu sein.
Grüsse
Jürgen
Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt alleine zu sein. Anfangs ist es komisch, es war bei mich auch keine bewusste entscheidung, sondern hat sich so ergeben. Man ist ja immer mit sich alleine, auch wenn du unter Menschen bist. Es kann ja niemand deine Gedanken lesen, damit bist du immer alleine egal wo oder mit wem du zusammen bist.
Ich breche in 2 Wochen zu meiner ersten großen Reise alleine auf. Daweil hege ich noch gemischte Gefühle und hab schon auch Angst davor, mich einsam zu fühlen und keinen Anschluss zu finden.
Aber ich bin ja auch zu Hause grundsätzlich gerne allein, von daher sollte es nicht so viel Unterschied machen, abgesehen davon, dass ich meine Lieben eine Zeit lang nicht sehe.
Bin schon sehr gespannt wie es tatsächlich wird.
Alles Liebe
Jules
http://www.mabelicious.com
Hallo Simone,
du sprichst mir aus der Seele. Das Alleinsein wird in der Öffentlichkeit zwar mehr und mehr akzeptiert, aber dennoch erfasst man komische Blicke, allein beispielsweise in ein Restaurant zu gehen. Irgendwie scheint es noch außerhalb der Norm zu sein. Schade eigentlich. Man sollte doch eine lange Reise mit jemanden zusammen tun… Nein, muss man nicht zwingend. Es gibt unzählige Vorzüge des Soloreisens, die du toll zusammen gefasst hast.
Viele Grüße und noch viele schöne Reisen,
Stefanie
Liebe Stefanie,
…es gibt wirklich’unzählige Vorzüge des Soloreisens’, …und die hat Simone noch lange nicht alle aufgezählt!
Ich reisr seit Jahrzehnten allein…und bin nie dichter an meiner eigenen Mitte, als gerade dann! So war ich letzten Sommer allein auf über 4000 m in Zanskar/ Ladakh trecken mit Draußen- Schlafen. Es war sooo grandios und ich war noch nie in meinem Leben so dicht bei mir selbst und in wunderbarem inneren Gleichgewicht…und ich bin 70.
Auch das ins Innerste fremder Kulturen ‘mit-hineingenommen-Werden – wenn man sich genau das wie ich am intensivsten wünscht – gelingt bei mir, als allein reisender Frau, fast wie von selbst. Meiner immer und immer und immer wieder gemachten Erfahrung entspricht – und dies ist damits der ‘Key, der Schlüssel zum Erfolg’ – , dass ich – wenn ich mich als als Fremde allein in einer nicht touristischen Gegend bewege, zwangsläufig auffalle und die Neugier speziell der Frauen ( die ja die wesentlich Kommunikativeren sind! ) hervorrufe…und es dauert n i e lange, bis ich von einer auch angesprochen werde, Dafür muss ich natürlich auch offen umherschauen.) Sie möchten immer gern wissen warum man gerade in i h r e Gegend gekommen ist, – die Tatsache allein macht sie stets ein wenig stolz – …und ruckzuck bin ich dann von ihnen zum Tee oder Essen eingelade uns – wenn sie dann ‘rauskriegen, sie fragen ja auch danach -, dass ich noch nicht weiß, wo ich am Abend schlafen werde, bin icjh auch ganz sicher ihr Übernachtungsgast….und dann bin ich da, wo ich hin will: mitten in der Kultur , wie sie in dieser Gegend gelebt wird, hautnah!
Bei mir klappt das wunderbar, manche behaupten, ich müsste etwas Besonderes a n mir haben,…aber das glaube ich nicht, eher vielleicht i n mir…z.B. keine Angst sondern ein unerschütterliches Vertrauen in das Positive in den Menschen….und ich bin noch n i e enttäuscht und schon gar nicht beraubt worden, sondern immer mit wohlwollend herzlichen Verbundenheitsgefühlen, uns gegenseitig beschenkt zu haben, verabschiedet worden!
Männer hätten die allermeisten der Frauen, die m i c h angesprochen haben, übrigens n i c h t angesprochen!….das verbietet ihnen oft ihre Kultur.
Für mich ist diese Situation übrigens erst die zweite in meinem Leben, in der ich mich als F r a u eindeutig bevorzugt vorkomme. Oft genug ist es ja anders herum… Über Kommentare zum meinigen würde ich mich sehr freuen, genau so, sollte ich in 2 Monaten Simone schon persönlich kennengelernt haben, ich fliege nämlich am 12.10. hin. Hat noch jemand Lust mitzukommen? Herzliche Grüße schicke ich nun zum Schluss an alle, die gern gegrüßt werden möchten . claudia.papenhausen@gmx.de 20.8.2016
PS: Bei solch einer Einladung – empfehle ich sehr – darf Geld gar nicht ins Spiel kommen …. Adresse mitnehmen und hinterher kreativ werden, ist angesagt,Fotos schicken erfreut auch immer …oder Jongliertücher (die sind bei mir immer dabei und nehmen in meinem ‘leichten Gepäck’ keinen Platz weg) verschenken, nachdem man den Kindern (+ Erwachsenen ) gezeigt hat wie es spielend leicht geht. Das ist übrigens ein Wundermittel, ein immer funktionierender Kotakt-Start-up…und wiegt + kostet (fast) nichts.
Alleine zu reisen ist manchmal sogar besser als wenn man mit anderen verreist. Man kann tun und lassen was man möchte und man lernt auch einfacher neue Menschen kennen. Man muss sich nur trauen.