Wer mir auf Instagram folgt, hat meinen Unfall auf den Seychellen im März 2021 sicher mitbekommen. Unverschuldet hatte ich auf der nur 10 km² kleinen Insel La Digue einen Fahrradunfall und habe mir dabei den 2. und 3. Mittelfußknochen im linken Fuß gebrochen. 18 Stunden nach dem Unfall wurde ich auf der Hauptinsel Mahé notfalloperiert.
Du kannst dir sicher vorstellen, was das für ein großer Schock war. Mein Worst-Case-Szenario war wahr geworden: Ein Unfall im Ausland, weit weg von meinem Heimatland Deutschland. Denn, obwohl die Seychellen mein Zuhause sind, ist es nochmal etwas anderes, auf das Gesundheitssystem angewiesen zu sein. Wenn ich heute zurück blicke, habe ich alles richtig gemacht, aber das wusste ich damals noch nicht. Ich hatte während meines Unfalls (und auch noch heute) meine Auslandskrankenversicherung beim ADAC.
In diesem Beitrag erfährst du alles rund um meinen Unfall auf den Seychellen. Wie ist er passiert? Wieso habe ich mich auf den Seychellen und nicht in Deutschland operieren lassen? Wie habe ich es geschafft, meiner Intuition zu folgen? Wie geht es mir jetzt, ein Jahr später? Und ganz wichtig: Warum eine Auslandskrankenversicherung so wichtig ist.
INHALT
- Wie ist der Unfall passiert?
- Auf den Seychellen operieren lassen oder nach Deutschland fliegen?
- Wie verlief die OP?
- Akzeptieren, annehmen & loslassen – mein Heilungsprozess
- Physiotherapie auf Mahé
- Wie geht es mir heute?
- Kosten & meine Auslandskrankenversicherung beim ADAC
- Die Tarife beim ADAC
- Warum eine Auslandskrankenversicherung so wichtig ist
Mein Unfall auf den Seychellen – mein Unfallbericht
Wie ist der Unfall passiert?
Der Unfall passierte gegen 15.30 Uhr, als ich mit einer Freundin auf dem Weg zur Grand Anse auf La Digue war. Wir wollten uns einen schönen Nachmittag am Strand machen. Das Wetter war perfekt.
Der Weg zur Grand Anse ist gefährlich. Die Straße ist recht schmal und durch die steilen Abschnitte gewinnt man schnell an Geschwindigkeit. Das wusste ich natürlich. Und das ist auch der Grund, warum ich nie zu den Rasern, sondern zu denen gehörte, die mit angezogener Bremse wie eine Schnecke den Hügel hinunter rollten.
Als ich am mittleren, flachen Abschnitt angelangt war, hielt ich an, da von vorne ein elektronischer Buggy einer Unterkunft entgegenkam, als ich plötzlich meine Freundin von hinten laut schreiben hörte: “GOOOO AWAY, GOOOOO AWAY“. Als ich mich umdrehte, war es bereits zu spät und sie krachte mit Vollspeed in mich hinein. Leider versagten ihre Bremsen.
Es ging alles sehr schnell. Da lagen wir plötzlich übereinander auf der Straße, mit unseren Fahrrädern, mein linker Fuß unter unseren Pedalen. Anfangs dachte ich, es sei alles in Ordnung, nur meine Freundin blutete etwas am Bein. Aber als ich aufstehen wollte, merkte ich, dass mit meinem linken Fuß etwas nicht stimmt. Ich konnte nicht auftreten.
Unser Strandnachmittag war somit beendet. Die Fahrerin des Buggys erkannte den Ernst der Lage und bat uns an, uns zum Krankenhaus zu fahren. Wir ließen die Fahrräder stehen und stiegen ein. Mein Körper zitterte ganz von alleine. Ich hatte keine Schmerzen, aber ich hatte so eine Ahnung, dass mein Fuß gebrochen war.
Das kleine Krankenhaus auf La Digue
Durch meinen mehrjährigen Aufenthalt auf La Digue, wusste ich schon vor Ankunft, dass mir das Inselkrankenhaus nicht weiterhelfen kann. Das „Logan Hospital” ist nur eine kleine Krankenstation. Es gibt zwar ein paar Betten, aber keinerlei Geräte, ganz zu schweigen ein Röntgengerät. Der Arzt drückte wie wild auf meinem Fuß herum. „I think it’s not broken”, wiederholte er mehrmals. Ich schrie auf, denn es tat dadurch höllisch weh und bat ihn sofort damit aufzuhören.
Er gab mir eine Schmerzspritze, verpasste mir einen Verband mit steifer Sohle und gab mir eine Überweisung nach Praslin. Dort sollte ich am nächsten Morgen zum Röntgen hinfahren. Da die letzte Fähre schon weg und kein Helikopter zu kriegen war, blieb ich die Nacht auf La Digue – den Fuß hochliegend und in einem Eisverband eingewickelt. Krücken gab es im Krankenhaus auf La Digue nicht.
Auch wenn sich der Arzt auf La Digue nicht sicher war, wusste ich, dass mein Fuß gebrochen war. Ich hatte so ein Gefühl. Das war dann auch der Grund, warum ich am nächsten Morgen nicht nach Praslin, sondern direkt nach Mahé gefahren bin. Am Abend hatte ich eine Freundin angerufen, die die kleine Privatklinik Victoria Health Clinic in Anse Etoile auf Mahé leitet. Sie hat mir gesagt ich soll sofort in ihre Klinik kommen und hat mir für ganz früh morgens einen Termin gegeben.
Auf den Seychellen operieren lassen oder nach Deutschland fliegen?
Als ich in der Privatklinik in Anse Etoile auf Mahé ankam, wurde ich sofort geröntgt. Kurze Zeit später rief mich Unfallchirurg und Orthopäde Dr. Ribail in sein Sprechzimmer. „Unfortunately it’s broken. Left 2nd & 3rd Metatarsal displace fracture“, waren seine Worte.
Ich war geschockt, obwohl ich es ja schon wusste, aber jetzt hatte ich es schwarz auf weiß. Mir liefen die Tränen. Da saß ich dann bei dem Arzt im Sprechzimmer und hatte die Wahl zwischen einem Nervenzusammenbruch oder „Du schaffst das – alles wird gut”. Ich entschied mich für letzteres und atmete erstmal mehrmals tief durch.
Dr. Ribail zeigte mir die Röntgenbilder, meine 2. und 3. linken Mittelfußknochen waren komplett gebrochen und verschoben. „Entweder du fliegst heute oder morgen nach Hause und lässt dich schnellstmöglich operieren oder ich operiere dich heute noch”, sagte er mir. Im gleichen Atemzug sagte er mir dann auch, dass er das jeden Tag macht und ich ihm zu 100 % vertrauen kann. Er hatte so eine Energie und so eine besondere Art, die ich mochte und der ich sofort vertraute.
Er beantworte mir geduldig alle Fragen. Dann bot er meinem Freund und mich an, es uns in den Krankenbetten gemütlich zu machen, damit ich in Ruhe nachdenken konnte. Insgesamt gab es vier Betten in der Klinik, alle waren leer. Nur das Sprechzimmer war mit Patienten besetzt.
Ich bat das Universum um Zeichen.
Ich lag dann im Krankenbett und hatte mich noch nicht entschieden. In Situationen wie diesen biete ich oft das Universum um Hilfe. Das mag für den ein oder anderen komisch klingen, aber – wer offen dafür ist – kann die Zeichen bewusst wahrnehmen. Als ich im Bett lag und innerlich zur Ruhe kam, merkte ich, dass das erste Zeichen schon längst da war.
Mein Unterbewusstsein hatte mir bereits am Abend vorher „verboten” zu essen. Auch am Morgen hatte ich keinen Appetit, auch meinen geliebten Mandelmilch-Cappuccino wollte ich nicht. So war ich nüchtern und nur so konnte ich am gleichen Tag um 13 Uhr – 3 Stunden nachdem ich im Krankenhaus ankam – operiert werden.
Ein anderes Zeichen: Die Vorhänge an meinem Bett waren alle in WOLKENWEIT-Türkis, ich habe mich sofort wohl gefühlt. Außerdem hatte ich das Röntgenbild meinem Papa (er war vor seinem Tod in 2021 ein sehr bekannter und anerkannter Osteopath) und Volkmar (ebenfalls Osteopath, der gerade zum Urlaub machen auf La Digue war) geschickt. Als mir beide gleichzeitig antworteten, dass ich mich vor Ort operieren lassen soll, war die Entscheidung gefallen. Denn eines stand fest, sollten meine Knochen schief zusammen wachsen, würde mir das langfristig sehr viel Probleme bereiten.
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich meinen Arzt Dr. Ribail zu mir ans Bett gerufen habe und wie viele Fragen er mir beantwortet hat. Er war sehr geduldig und liebevoll. Ich vertraute dem Kubaner, der seit über 10 Jahren auf den Seychellen lebt und inselweit als Unfallchirurg sehr bekannt ist, der heute mehr Seychellois als Kubaner ist, meinen Fuß an.
Ja, in diesem Moment war die Entscheidung gefallen: Ich lasse mich auf den Seychellen operieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt war für mich auch, dass ich nicht mit einem gebrochenen Fuß alleine nach Deutschland fliegen wollte. Bereits die Vorstellung 13 Stunden sitzend im Flieger zu sitzen, bereitete mir Unwohlsein. Auch wusste ich nicht, wann ich aufgrund von Corona in Deutschland überhaupt operiert werden konnte. Und ich wollte keines der ja so knappen Krankenbetten wegnehmen.
Mit der Entscheidung habe ich dann ganz bewusst gleichzeitig auch alle Sorgen und Ängste losgelassen und dem Arzt zu 100 % vertraut. Dieses Gefühl war sehr erlösend.
Auf den Seychellen gibt es übrigens nur zwei OP-Säle: Einen im öffentlichen Krankenhaus in Victoria auf Mahé (in dem ich mich nicht hätte operieren lassen) und einen in der Privatklinik, in der ich war.
Wie verlief die OP?
45 Minuten später lag ich schon auf der OP-Liege. Dann ging alles sehr schnell und das nächste, an das ich mich erinnern kann, war meine 6-stündige Aufwachphase. Ich war um 16 Uhr das erste Mal wach, konnte aber erst um 22 Uhr aufstehen und auf die Toilette gehen. Da ich die ganze Zeit an einem Tropf hin, der mich mit Flüssigkeit versorgte, kam die liebe Krankenschwester mehrmals mit einer Wanne rein. Den Rest könnt ihr euch ja dann denken.
Ich habe mich gefühlt, wie in einer anderen Dimension, habe geweint, gezittert, gefroren, geschwitzt, mir war schlecht und schwindelig. Sobald ich mich bewegt habe, hat sich alles extrem gedreht. Ich konnte auch nicht richtig sehen und habe teils Panik bekommen. Lediglich die Worte der Krankenschwestern „That’s normal”, „No Worries, „She will be OK“ und die Hände von meinen lieben Menschen, die an meinem Bett standen, haben mich beruhigt. Ich weiß nicht, welche Art von Narkose sie mir gegeben haben, aber es war einfach nur krass.
Am nächsten Morgen kam dann das leckerste, nur für mich gemachte Frühstück. Es lag sonst niemand im Krankenhaus und die unglaublich herzige Krankenschwester hat sich viel Mühe gegeben. Es gab Kaffee, Joghurt, tropische Früchte, Toast, Omelette – das erste Essen nach fast 48 Stunden. Ich habe mich gefühlt wie im Himmel.
Dr. Ribail war vom Ergebnis der OP begeistert.
Genau wie mein Papa, dem ich das fertige Röntgenbild natürlich sofort geschickt hatte. Ich war unendlich erleichtert, dass nun alles hinter mir lag. Ab jetzt konnte der Heilungsprozess beginnen. Ab jetzt konnten die Knochen wieder zusammen wachsen und ab jetzt lag es nur noch an meinem Körper, die restliche Arbeit zu machen. In meinem Fuß befanden sich nun zwei Platten und sieben Schrauben. Daher habe ich auch keinen Gips bekommen, durfte meinen linken Fuß aber unter keinen Umständen belasten. Hier habe ich dann auch endlich zwei Krücken bekommen.
Am Montag, also drei Tage nach der OP, war ich zum Verbandswechsel bei Dr. Ribail. Und nach weiteren 10 Tagen sollte ich dann zum Fäden ziehen kommen.
Akzeptieren, annehmen & loslassen – mein Heilungsprozess
Ich war während der kompletten Heilungsphase auf den Seychellen. Die ersten zwei Wochen waren richtig schlimm. Ich konnte und wollte die Situation nicht akzeptieren. Ich habe viel geweint und weiß noch wie ich meine Mama angerufen habe und ihr sagte: „Es sind gerade einmal 2 Stunden vergangen, wie soll ich das nur 8 Wochen aushalten?”.
Mir sind Freiheit und Unabhängigkeit sehr wichtig, genau wie Aktivsein. Auf der Insel bin ich, wenn ich nicht am Computer sitze, viel unterwegs, sei es mit dem Fahrrad, meinem SUP, beim Wandern, Traillaufen, Tauchen, Schnorcheln oder um Freundinnen zu treffen.
Von 100 auf Null. Das war nun alles vorbei und ich verbrachte die ersten 3-4 Wochen fast rund um die Uhr liegend. Mein Fuß sollte über Herzhöhe liegen und kühlen sollte ich ihn auch. Es dauerte etwa eine Woche, bis ich die Situation akzeptierte und endlich loslassen konnte. Auch das war sehr befreiend. Es begann der Zeitpunkt, an dem ich es anfing zu genießen, von allen Seiten umsorgt zu werden.
Je mehr Tage verstrichen, desto besser wurde es. Ich konnte spüren, wie mein Fuß am heilen war, so ein schönes Gefühl. Ich habe 8 Bücher gelesen. Jeden Abend bin ich die 100 Meter bis zum Strand gelaufen, das war mein tägliches Training. Dazu gab es Sonne, tropische Früchte, gesundes Essen, bunte Farben, blauer Himmel – kurzum: ich hätte mir keinen schöneren Ort für die Heilung vorstellen können.
Physiotherapie auf Mahé
Nach etwa 4 Wochen begann ich mit der Physiotherapie, ebenfalls in der Victoria Health Clinic. Meine Zehen waren steif und mein Physiotherapeut Floyd hatte allerlei zu tun, dass wieder hinzubekommen. Da ich in den acht Wochen nicht belasten durfte, bestand meine Behandlung aus Infrarot-Therapie, Massage und Mobilisation der Zehen. Letzteres war sehr schmerzhaft. Floyd hat es geschafft, dass ich meine Zehen nach wenigen Einheiten wieder bewegen konnte. Er hat mich nicht nur die ganze Zeit behandelt, sondern hat mir auch Übungen für Zuhause gegeben und stand mir rund um die Uhr via WhatsApp zur Seite. Insgesamt hatte ich etwa 20 Physio-Einheiten.
Es ist schon faszinierend, wie einem der Körper genau sagt, ab wann man wieder belasten darf. So habe ich mich nach 7 Wochen dabei erwischt, wie ich mich im Bad plötzlich auf der Ferse abstützte. Wenige Tage und ein weiteres Röntgenbild später, gab uns Dr. Ribail das OK mit der Teilbelastung anzufangen. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ich mich in der Physio zum ersten Mal auf beide Beine stellen sollte. Ich war so glücklich!
Floyd zeigte mir, wie ich ab sofort unter Teilbelastung mit beiden Beinen und den Krücken laufen konnte. Endlich durfte ich auch – mit Hilfe – wieder ins Meer zum Schwimmen. In schulterhohen Wasser sollte ich auf dem Meeresgrund laufen. Durch das Wasser hatte ich kein Gewicht auf den Füßen und konnte den Bewegungsablauf üben.
Bei meinem letzten Röntgenbild nahm mir Dr. Ribail dann die Krücken komplett aus der Hand. Ab der 10. Woche durfte ich wieder voll belasten. Auf La Digue angekommen, habe ich mich nach 10 Wochen zum ersten Mal auf meinen Beachcruiser gesetzt. Was ein Gefühl! FREIHEIT!
Privatklinik Victoria Health Clinic
- Anse Etoile, Mahé, Seychellen
- Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa 8-12 Uhr
- Telefon: +248 4241 880 oder +248 2504252
- Website: Victoria Health Clinic
Mein Arzt Dr. Ribail Babie Reyes in der Victoria Health Clinic auf Mahé:
Wie geht es mir heute?
Fünf Monate später bin ich nach Deutschland geflogen. Dort angekommen, habe ich mir einen Fußspezialisten gesucht, für ein Röntgenbild, aber vor allem für die OP zur Metallentfernung. Vom OP-Ergebnis war auch er angetan, auch wenn er sich nach eigener Aussage nicht im Ausland hätte operieren lassen. Er kannte aber ja auch Dr. Ribail nicht. Im Dezember, also nach 9 Monaten, wurde in einer ambulanten OP das Metal entfernt. Die OP dauerte nur 20 Minuten. Ich war, anders als auf den Seychellen, nach wenigen Minuten wach und konnte nach wiederum 15 Minuten aufstehen und das Gebäude verlassen. Nach zwei Wochen mit einem Vorderfuß-Entlastungsschuh durfte ich wieder voll belasten. Heute merke ich von dem Unfall nichts mehr, nur an der Mobilisierung der Zehen muss ich weiter arbeiten.
In Deutschland wurde ich von Fuß- und Gelenkspezialisten Dr. med. Justus Stadler in Solingen/Remscheid operiert. Er hat sich bei unseren Terminen immer sehr viel Zeit genommen und ich kann ihn ebenfalls absolut empfehlen.
Kosten & meine Auslandskrankenversicherung beim ADAC
Ich war und bin über den ADAC auslandskrankenversichert. Kurz nach dem Unfall kontaktierte ich den ADAC und fragte nach der Vorgehensweise. Ich sollte alle Originalbelege sammeln und sie anschließend in Deutschland einreichen.
Die OP hat mich 80.000 Seychellen-Rupien (SCR) gekostet. Da die einheimische Währung aufgrund der Corona-Pandemie damals sehr schwach war, waren es umgerechnet 3400 Euro. Stand heute wären es 5100 €. Zu den OP-Kosten kamen noch Krücken, Medikamente (Schmerzmittel, Antibiotikum), die Fahrten mit der Fähre und die Physio-Einheiten (600 SCR je Einheit, damals ca. 40 Euro). Insgesamt hat mich der Unfall knapp 7000 Euro gekostet.
Die anschließende Abwicklung durch den ADAC verlief einwandfrei. Als ich in Deutschland ankam, habe ich alle Originalbelege, inkl. einer Excel-Kostenübersicht, eingereicht. Eine weitere Rückfrage und wenige Wochen später hatte ich dann die Rückzahlung auf meinem Konto. Ich war so dankbar für die Auslandskrankenversicherung. Dieses Gefühl der Sicherheit hat mir nach dem Unfall mental extrem geholfen. Denn ich wusste: Egal was kommt, ich bin im abgesichert.
Die Tarife beim ADAC
Der ADAC bietet zwei verschiedene Tarife für eine Auslandskrankenversicherung an – je nachdem wie lange die Reise dauert:
- ADAC Auslandskrankenschutz
(bis maximal 2 Monate)
Tarife Basis, Exklusiv und Premium - ADAC Auslandskrankenschutz Langzeit
(2 Monate bis 2 Jahre)
Diesen Tarif habe ich!
ADAC Auslandskrankenschutz
Dieser Tarif eignet sich für Urlaubsreisen, die nicht länger als 2 Monate dauern:
- Für alle Reisen innerhalb eines Jahres für maximal 2 Monate (63 Tage) ab Grenzübertritt, auch bei Covid-19
- Reisen aller Art wie Geschäftsreisen, Urlaubsreisen etc.
- Einzel- oder Familienvertrag (inkl. Kinder bis zum 23. Geburtstag)
- Gültigkeit: weltweit
- Behandlung als Privatpatient und freie Auswahl unter den Krankenhäusern im Ausland
- Weltweiter Schutz ganzjährig auf jeder Reise, Schutz bei Krankheit und Verletzung im Ausland weltweit
- Mit dem Sofortschutz auch abschließbar, wenn die Reise am selben Tag beginnt
- Mehr Infos: ADAC Auslandskrankenschutz
Bei dieser Auslandskrankenversicherung gibt es 3 Tarife:
- Basis: Schutz bei medizinisch notwendiger Heilbehandlung im Ausland, Krankenrücktransport
- Exklusiv: wie 1, plus: Leistungen für die Genesungszeit und Krankenhaustagegeld
- Premium: wie 2, plus: Auslands-Patienten-Rechtsschutz, Auslandsunfallschutz, Todesfallleistung nach Unfall
ADAC Auslandskrankenschutz LANGZEIT (mein TARIF)
Dieser Tarif eignet sich für Langzeitreisen, die zwischen 2 und 24 Monaten dauern:
- flexibel wählbar zwischen 2-24 Monate ab Grenzübertritt, auch bei Covid-19
- längere Auslandsaufenthalte, z.B. auch Work&Travel, Geschäftsreisen etc.
- Einzelvertrag
- Gültigkeit: weltweit
- Behandlung als Privatpatient im Ausland (freie Wahl unter den Krankenhäusern, auch für Operationen)
- Mehr Infos: ADAC Auslandskrankenschutz Langzeit
Warum eine Auslandskrankenversicherung so wichtig ist
Ich war noch nie ohne eine Reisekrankenversicherung im Ausland. Auch wenn ich sie bisher nie gebraucht habe, war es diesmal der Fall. Aktuell ist eine Auslandsversicherung, die auch COVID-19 abdeckt, für die Einreise bei den Seychellen zwar vorgeschrieben, du solltest aber auch sonst niemals ohne reisen.
Immer wieder erhalte ich Nachrichten, ob die Versicherung bei Einreise auf die Seychellen geprüft wird. Nein, das wird sie nicht, du machst dies aber ja nicht für die Seychellen, sondern für die eigene Sicherheit.
- Laut ADAC ist jeder fünfte Urlauber auf Reisen schon mal krank geworden. Allergien, Hautverletzungen oder Unfälle können ganz schnell zu einem Arzt- oder Krankenhausbesuch führen. Und dabei können – wie in meinem Fall – schnell hohe fünfstellige Beträge anfallen.
- Die gesetzliche oder private Versicherung übernimmt meistens nur einen Bruchteil und auch nur innerhalb der EU.
- Auch ein Krankenrücktransport in das Heimatland wird von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Wer sich gesundheitlich und vor hohen Kosten schützen möchte, sollte nie ohne eine Auslandskrankenversicherung bzw. Reisekrankenversicherung reisen. Bei Abschluss solltest du unbedingt darauf achten, dass die Versicherung weltweit und für alle Arten von Reisen (Geschäftsreisen, Urlaubsreisen etc.) gültig ist. Bei Zweifel lasse dich unbedingt beraten.
Ich finde dieses Thema unglaublich wichtig, daher liegt mir dieser Blogbeitrag sehr am Herzen.
Links
- Alles rund um das Thema Auslandskrankenschutz beim ADAC
- Meine Klinik: Victoria Health Clinic in Anse Etoile, Mahé
- Hier findest du meine Instagram-Stories rund um meinen Unfall
Hattest du schon mal einen Unfall oder eine Verletzung im Ausland? Wie stehst du zum Thema Auslandskrankenversicherung? Ich freue mich über deinen Kommentar unter diesen Beitrag!