Ich liege am Strand und höre die Wellen rauschen. Meine Augen sind zu. Ich spüre den Sand an meinen Füßen. Es gibt keine Zeit. Kein Druck. Kein Tempo. Keine Termine. Keine Ablenkung. Ich kann machen was ich will und ich bin frei. Wo schlafe ich morgen? Ich weiß es nicht und es ist mir auch egal. Was mache ich morgen? Ich weiß es nicht und es ist mir auch egal.
Ich liebe es zu reisen.
Sich aufzumachen.
Neues zu entdecken.
Aufzubrechen in das Ungewisse.
Mehr über sich selbst zu erfahren.
Frei zu sein.
Ich meine hier natürlich etwas anderes als Pauschalreisen. Für mich sind Pauschalreisen keine Reisen. Reisen sind kein zu 100% durchgeplanter Pauschalurlaub mit festen Essenszeiten, Abholdienst vom Flughafen, festgelegten Touren, die vorher schon hundert oder tausend andere Touristen gemacht haben. Es ist kein festgeschnürtes Paket, das kein Platz für Planänderungen lässt. Es ist kein Pendeln zwischen Hotelzimmer, Strand und Buffet. Keine Isolationshaft.
Es ist so viel mehr. Es ist so einfach.
Den Horizont erweitern.
Nur wer seinen Standpunkt ändert, kann seinen Horizont erweitern. Reisen ist eine einzigartige Chance dazu, denn Du wirst – weit weg von zuhause – deine Sichtweisen ändern. Du wirst dich verändern und deine Einstellung – zu vielen Dingen. Es gibt Dinge, die kann man nicht zuhause lernen – und nicht in der Schule. Dinge, für die man weit weg fahren muss. Oft sind es die unerwarteten Einflüsse, die dich verändern. Leise und ohne Vorwarnung.
So etwas kann man nur haben, weit weg von zuhause, die heimischen Pfade verlässt und weit in die Ferne reist. Bist du zufrieden mit dir und deinem Leben? Möchtest du nichts mehr über dich erfahren und nicht an deine Grenzen gehen? Möchtest du einfach nur zwei Wochen entspannen und dich um nichts kümmern? Dann fahr in einen Pauschalurlaub.
Reisen ist nicht so gefährlich, wie viele denken.
Die Medien bauschen jedes noch so kleine Thema auf und machen eine große Geschichte daraus. Das ist ihr Business. Wenn ich von Reisen erzähle oder von zukünftigen Planungen, sehe ich häufig besorgte Gesichter.
Als Mädels alleine in Kuba? Das ist doch viel zu gefährlich.
Ohne Unterkünfte? Das ist doch viel zu unsicher.
Du planst eine Reise nach Indien? Mit einer Freundin? Als Frau? Das ist doch viel zu gefährlich.
Was soll auch passieren? Und wenn, dann passiert es halt. In Deutschland passieren jeden Tag Unglücke, Vergewaltigungen, Unfälle. Das ist der alltägliche Wahnsinn des Lebens. Und natürlich: Wir sind zurückgekommen. Wohlbehalten und kerngesund. Erfüllt von wunderschönen Abenteuern. Einzigartigen Erfahrungen. Nie zu vergessenen Eindrücken. Wir sind gewachsen!
Neue Menschen kennenlernen
Ich liebe es neue Menschen kennenzulernen. Menschen aus fremden Kulturen. Ich höre ihnen gerne zu, lasse mich von ihren Geschichten mitreißen und bin neugierig auf ihr Leben. Nutz also jede Möglichkeit um unter ihnen zu sein. Schlafe in Hostels. Schlafe bei den Familien. Schlafe in Privatunterkünften. Du lebst bei den Familien und wirst belohnt. Wo hat man sonst die Möglichkeit so leicht andere Kulturen, Menschen und Länder kennen zu lernen?
Eine kleine Geschichte…
In Kuba bekommen wir in Viñales von dem Familienvater in unserer Casa Particular den Tipp mit der Weiterreise zwei Tage zu warten. Eine Kaltfront nähert sich an und wir würden sonst vor ihr her reisen und mit der Kälte weiter reisen. Wir sollen lieber warten und hinter ihr her reisen. So bleiben wir noch zwei Tage in der Unterkunft. Und tatsächlich, das Wetter schlägt um. Wir können vor Kälte kaum schlafen. Drei Decken, Zwiebel-Look und der Sonnen-Overload vom Vortag machen unsere Nacht zur Höllenqual. Aber dann, am nächsten Tag – die Sonne scheint – als wäre nichts gewesen. Wir reisen weiter Richtung Süden – bei traumhaften Wetter. Hätten wir diesen Tipp bekommen, wenn wir nicht bei der Familie übernachtet hätten? Nein. Niemals.
Suche die Herausforderung. Suche das Abenteuer
Reisen kann unangenehm und anstrengend werden. Wer sich hier in Watte packt, wird auch nichts erleben. Ich möchte auf meinen Reisen was erleben und Risiken eingehen. Nur wer die Trampelpfade der Touristen verlässt, wird das Abenteuer erleben und Land und Leute kennenlernen. Abseits der Touristenpfade unterwegs zu sein, muss ja nicht gleich heißen, am Nordpol zu wandern. ABER: Leg die Karte weg, entdecke die Umgebung auf eigene Faust. Plane nicht oder nur kaum, sondern lasse dich treiben.
Das tun, was man noch nie getan hat.
Es ist so ein tolles Gefühl etwas geschafft zu haben, was man vorher noch nie gemacht oder sich niemals zugetraut hätte. Also geh raus und suche das Abenteuer. Lasse dir nichts entgehen.
Du bist zu mehr in der Lage, als du dir zutraust.
Steig aus – aus dem Hamsterrad – raus in die Freiheit
Während des gesamten Lebens bemühst du dich perfekt und etwas Besonderes zu sein. Keine Ecken und Kanten zu haben – und der Gesellschaft gerecht zu werden. Reisen eröffnet dir neue Sichtweisen und zeigt dir, wer du wirklich bist. Lerne was dir wirklich wichtig ist – weit weg von zuhause. Wir lassen uns viel zu sehr beeinflussen – von den Medien und der Gesellschaft. Reisen lenkt deine Sichtweise auf das Wesentliche.
In die Ungewissheit.
Ich liebe es meinen Rucksack zu packen. Genau zu überlegen, was ich mitnehmen kann. Nicht den Luxus von einem 20kg Koffer zu haben, der sowieso nur dazu verleitet, unnötiges Zeug mitzunehmen. Lass den Ballast zuhause – konzentriere dich auf das Nötigste.
Niemand wird es abstreiten – Reisen verändert Menschen. Es verändert den Standpunkt und die eigene Meinung. Der Austausch mit anderen Kulturen verändert die eigenen Ansichten. Diese Einflüsse werden dein Leben beeinflussen – du wirst weltoffener und um viele Eindrücke reicher. Also geh raus in die weite Welt und bereichere dich selbst.
Du wirst es dir danken.
Ich liebe das Reisen und du?
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7 Kommentare
Liebe Simone,
das hast du toll geschrieben. Auch ich liebe das Reisen, aber ich muss gestehen: ich liebe auch das Planen. Und ich finde Karten toll. Wenn ich nur 2 oder 3 Wochen Urlaub machen kann, geht das auch sehr wohl ohne Pauschalurlaub abseits der Touristenpfade. Durch so tolle Blogs wie deinen find ich es super Tipps zu recherchieren und so meine Vorfreude noch mehr steigern. Und auf der Karte guck ich mir dann schonmal eine mögliche Reiseroute raus. Obs dann vor Ort wirklich so gemacht wird oder doch sich doch spontan ein ganz anderes Abenteuer ergibt, ist dann eine andere Geschichte.
LG
Annika
Danke, liebe Annika. Ich gebe dir total Recht. Reisen hat für mich auch nichts mit der Dauer des Urlaubs zu tun, sondern eher mit der eigenen Einstellung wie man diese Zeit verbringen möchte. Es gibt viele, die überhaupt keinen Bock haben, sich um irgendetwas zu kümmern. Bei mir ist es so wie bei dir. Ich schaue natürlich auch oft in Karten, aber hin und wieder ist es auch schön einen Ort einfach mal ohne zu erkunden. Was ich aber natürlich immer zur Recherche für Reiseziele nutze sind Blogs. Die sind auf jeden Fall immer authentisch und geben einem die besten Tipps.
LG & einen schönen Tag,
Simone
Hey Simone :) wow das hast du echt toll geschrieben :) ich befinde mich zwar erst am Anfang meiner Backpacker reise, und ich gehe noch viel zu oft auf Nummer sicher. Aber das was du als reisen beschrieben hast, so will ich auch reisen und ich komme dem jeden Tag den ich fern von der Heimat verbringe etwas näher. Ich mag die Ungewissheit auch wenn sie mir manchmal etwas Angst macht, im Moment versuche ich so wenig wie möglich zu planen, denn ich habe keine Ahnung, welche Menschen ich morgen treffen werde, denn es hängt eine Menge davon ab, wenn man trifft, und wie dann die Reise verläuft. Dabke für deine inspirierenden Worte.
Liebe Grüße aus Neuseeland
Hi Nora,
dankeschön. :)
Es ist total schön, dass du das auch so siehst. Das mit der Ungewissheit ist auch so eine Sache. Viele kommen damit gar nicht klar und wollen im Urlaub am liebsten alles so haben, wie es zuhause ist. Für mich hat das dann aber nichts mit Reisen zu tun. Oft ergibt sich eine Reise auch erst beim Reisen. Du lernst Leute kennen, bekommst Tipps von Einheimischen oder anderen Reisenden und deine vorab geplante Route, löst sich schnell in Luft auf. Das hatte ich anfangs auch und schnell habe ich gemerkt, dass es viel schöner ist, wenn man sich treiben lassen kann.
Wenn ich mal nur ein Wochenende weg bin oder eine Stadt erkunden möchte, dann plane ich natürlich auch. :))
LG nach Neuseeland.
PS: Vielleicht hast du ja ein paar tolle Tipps für mich, denn ich bin im Januar auch da.
Hi Simone,
ein wirklich super Beitrag, der mir bzw. uns aus der Seele spricht!
Es ist einfach eine Lebenserfahrung, die jeder einmal gemacht haben muss: Die Zugfahrt von A nach B selber organisieren, sich eine Unterkunft für die Nacht zu suchen, bei Locals essen und noch vieles mehr.
Vor allem schweißt so etwas – wenn man mit seinem Partner reist – auch unglaublich zusammen. Und man kann sich an die schönen Erlebnisse im Alltag immer wieder gegenseitig erinnern.
LG ausm Allgäu
Hi Dominik,
vielen Dank.
Da stimme ich dir zu. Gemeinsame Erlebnisse und Abenteuer schweißen unglaublich zusammen. Erinnerungen kann einem eben keiner nehmen.
Ich schaue mir gerne Bilder von vergangenen Reisen an oder lese alte Beiträge. Das tut so gut!
Liebste Grüße ins Allgäu,
Simone
Wunderschön geschrieben, treffend und auf den Punkt! Dein Text hat mich gerade total abgeholt, auch wenn er schon etwas älter ist. Hätte ich jedenfalls nicht schöner schreiben können. Vielen Dank dafür :-)