Die Seychellen Schildkröten

Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Riesenschildkröten wie auf den Seychellen (ca. 150.000). Schon viele Wochen vor der Reise habe ich von ihnen geträumt und konnte es kaum erwarten sie endlich zu sehen. Sie zählen für mich zu den außergewöhnlichsten und tollsten Geschöpfen dieser Erde. Die Schildkröten auf den Seychellen gehören zu den größten auf der ganzen Welt und gelten als Inbegriff unbegrenzer Lebensdauer. Nachdem sie in vielen Lebensräumen ausgestorben sind, überlebten sie auf den Seychellen bis heute. Die bzw. der (es ist ein “er”) älteste von ihnen, der weltberühmte Esmeralda, lebt auf der Seychellen-Insel Bird Island und ist ca. 1771 geboren und über 240 Jahre alt. Esmeralda gehört zu den ältesten Riesenschildröten auf der ganzen Welt (steht sogar im Guinness Buch der Rekorde) und ist das berühmteste Lebewesen auf den Seychellen.

Auch auf Curieuse Island – besser bekannt als Turtle Island – leben Riesenschildkröten in freier Natur. Curieuse ist heute ein reines Naturschutzprojekt. Für Naturfreunde ist die Insel auf jeden Fall ein Pflichtbesuch. Neben den Riesenschildkröten sieht man hier auch riesige Mangrovenwälder und eine üppig wuchernde Naturlandschaft. Die Insel ist dicht bewachsen und strahlt voller Leben. Curieuse ist neben Praslin die einzige Insel auf der die seltene Seychellenpalme Coco de Mer beheimatet ist. Die Kokosnüsse können bis zu 20 kg schwer werden und sind die größten der Welt. Trotz intensiver Versuche bis es heute nicht gelungen, die Palme zu züchten.

Als wir auf Curieuse Island ankommen, konnte ich es also erwarten und hätte das BBQ am Strand am liebsten direkt übersprungen. Es wäre aber sehr schade gewesen, denn Martin und seine Crew haben uns ein wunderbares Essen gezaubert.

Wir marschieren eine halbe Stunde durch die Felsen, vorbei an großen Zimtbäumen und leuchtend-grünen Vanillepflanzen. Es ist Mittag und die Sonne knallt uns auf den Körper. Der April ist neben dem November der heißeste Monat des Jahres auf den Seychellen und mit einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 80% läuft uns der Schweiß nur so runter. Jede kleinste Bewegung wird zur absoluten Tortur. Nach einer halben Stunde kommen wir dann am Strand auf der anderen Seite der Insel an und da sind sie auch schon. Langsam kommen sie angestapft – zutraulich und neugierig – mit ihren riesengroßen Panzern. Sie sind sehr zutraulich und kommen sehr sehr nah. Wir füttern sie mit mitgebrachten Bananen-Resten vom BBQ und müssen aufpassen, dass sie uns mit ihren 200 kg nicht auf die Füße treten. Die Tiere sind einfach faszinierend und für mich hat sich ein absoluter Traum erfüllt.