Nach einer Stunde Fahrt mit der kleinen Fähre Cat Cocos kommen wir bei strahlendem Sonnenschein und leuchtend blauem Himmel auf der Insel Praslin an. Das Meer leuchtet in allen erdenklichen Türkistönen. Ein Traum? Ich kneif mich kurz. Es ist kein Traum. Wir sind im Paradies.
Hallo Praslin.
Praslin ist die zweitgrößte Insel auf den Seychellen und ist ca. 12 km lang und 5 km breit. Die knapp 7.000 Einwohner leben hier vom Tourismus, der Fischerei und der Landwirtschaft. Unsere erste Unterkunft sind die Beach Villas von Marie-France und Martin in Grand’Anse an der gleichnamigen Bucht im Süden Praslins. Maria-France ist Einheimische und spricht sehr gut Deutsch. Ihr Mann, der Österreicher Martin, ist vor 30 Jahren für sie ausgewandert. Martin ist leidenschaftlicher Fischer und hat eigene Boote. Die Gäste nimmt er sehr gerne auf Ausflüge zu den benachbarten Inseln oder zum Hochsehfischen mit, aber dazu später mehr. Die kleinen Bungalows liegen direkt am Meer und am Rande eines kleinen Ortes, in dem es eine Bank, Restaurants und kleine Supermärkte gibt. Vorgelagert ist eine Terrasse mit direktem Blick aufs Meer und wunderschönen Sonnenuntergängen.
Wir werden von Marie-France, der Besitzerin, sehr herzlich empfangen. Nach einem leckeren Willkommensfruchtsaft bringt sie uns zu unserem kleinen Beach Bungalow. Die Anlage besteht aus ca. sechs kleinen Mini-Häusschen direkt am Meer. Maria steht jeden Tag ab 15 Uhr in der Küche und kocht das Essen immer selber. Sie ist eine wirklich sehr gute Köchin. Von unserer kleinen Terrasse haben wir einen tollen Blick auf die kleine Bucht. Der Strand ist um diese Zeit südlich der Insel mit Meeresalgen bedeckt – das macht uns jedoch nichts, denn der Grand’Anse zählt laut Marie-France eh nicht zu den schönsten der Inseln. Die Seychellen liegen ziemlich genau am Äquator und es wird abends um 18 Uhr schlagartig dunkel. Der Sonnenuntergang spielt sich in wenigen Minuten ab. Und so verbringen wir den ersten Nachmittag noch ein wenig am Strand und fallen, nach einem wunderbaren Abendessen, übermüdet ins Bett.
Am nächsten Tag fahren wir zur Anse Lazio. Der Strand soll einer der schönsten und traumhaftesten der Insel sein und ist ein Tipp von Marie. Früh morgens nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Die Busverbindungen auf Praslin sind sehr gut – halbstündlich fährt ein Bus in beide Richtungen um die Insel. Für 5 Rupien (Umgerechnet 30 Cent) können wir mit dem Bus so weit fahren wie wir wollen. Die Busse werden überwiegend von den Einheimischen genutzt und daher ist eine perfekte Gelegenheit die Seychellois neher kennenzulernen. Busfahren auf den Seychellen ist ein Erlebnis. Die Straßen sind sehr schmal und der Bus fährt durch die Berge mitten durch den Dschungel. Nach der Ankunft müssen wir noch ca. 30 Minuten einen steilen Berg hoch laufen. Die Hitze macht uns nichts, aber bei 80% Luftfeuchtigkeit läuft uns der Schweiß nur so runter. Der anschließende Blick entschädigte alles: WOOOOWW. Wir sind im Paradies. Das Wasser leuchtet im grellen Türkis und der weiße Sandstrand blendet in der strahlenden Sonne. An den Hängen wuchert die Natur und alles ist saftig-grün. Wir verbringen den Tag unter Palmen und schützen uns vor der starken Äquatorsonne. Nur die Sonne, die Ebbe und die Flut veraten uns, dass die Zeit vergeht …
Am nächsten Tag ist unser Ausflug. Martin ist Fischer und hat zwei eigene Boote. Am Abend vorher hat er uns gefragt, ob wir mit ihm einen Schnorchelausflug nach Saint Pierre machen und die Schildkröten auf Curieuse Island besuchen wollen. Was für eine Frage – wir fahren mit! So machen wir uns um halb 10 morgens mit ihm und ein paar anderen auf den Weg Richtung Saint Pierre und Curieuse Island. Wir fahren vorbei an unzähligen traumhaften Buchten und möchten am liebsten sofort anhalten.
Saint-Pierre ist eine kleine Insel der Seychellen, welche zu den sog. Outer Islands gehört. Die nur 1,7km² große Insel ist für ihr reges Unterwasserleben bekannt und eignet sich super zum Schnorcheln. 30 Meter vor der Insel wirft Martin den Anker. Wir schnappen uns direkt die Schnorchelausrüstung und tauchen ab. Es ist wirklich faszinierend und eine andere Welt unter Wasser. Die Fische leuchten in allen Farben: Neon-gelb, Pink, Türkis. Hier gibts eine tolle Übersicht der offiziellen Destinationswebsite der Seychelles Islands: Übersicht Fischarten der Seychellen.
Nach zwei Stunden Schnorcheln fahren wir weiter Richtung Curieuse Island. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet und die einzige Insel (neben Praslin) auf der die Coco-de-Mer-Nuss natürlich wächst. Die Frucht der Seychellenpalme, die Coco de Mer, gilt als weltweit größte Kokosnussart. Die Insel hat keinerlei Unterkünfte und so ist sie ausschließlich für Tagesausflüge geeignet. Hier treffen wir auch endlich meine geliebten Riesenschildkröten (Hier mehr dazu.)
Meine Traumstrände
Zu meinen Traumständen auf der Insel Praslin zählen Anse Lazio und Anse Georgette – beide nördlich der Insel. Anse Lazio ist sehr gut mit dem Bus zu erreichen. Am besten dem Busfahrer vorher Bescheid sagen, dann lässt er einen etwas vor der Bushaltestelle raus und man muss nicht mehr so weit laufen.
- Hier geht’s weiter zu La Digue.
- 18 Reisetipps für die Seychellen
- Noch keinen Reiseführer? [Meine Empfehlung]
- Günstige Unterkünfte für die Seychellen bei Tripadvisor
Bleibe auf dem Laufenden und folge mir auf Facebook | Instagram | Twitter oder melde Dich für den monatlichen Newsletter an.