Sie ist kleinste der drei bewohnten Hauptinseln der Seychellen und die zweite Insel auf der wir übernachten: La Digue. Mit nur 9 km² und 2.200 Einwohnern ist sie meine absolute Lieblingsinsel. Mitten im tiefen Blau des indischen Ozeans ist La Digue Ruhe pur und im Zentrum dicht mit üppigen Pflanzen bedeckt – größere Straßen gibt es hier keine. Hauptbewegungsmittel ist hier mittlerweile fast ausschließlich das Fahrrad und nicht wie früher die Ochsenkarren, die man noch vereinzelt als Taxi sieht. Anders als auf Mahé und Praslin gibt es hier keine Hotelanlagen, sondern viele kleine Gasthäuser mit zum Teil sehr familiären Anschluss und Selbstversorgungshäuser. Auf der Insel gibt es einen Kindergarten, eine Schule, eine Polizei, eine Kirche, ein kleines Krankenhaus und drei kleine Supermärkte. Strom und feste Straßen gibt es erst seit den 90er Jahren.
Mit der kleinen Fähre Cat Cocos fahren wir in 15 Minuten von Praslin nach La Digue. Schon bei der Ankunft im kleinen Hafen bei La Passe tauchen wir direkt ein – in das gemähchliche Leben der Insel. Es gibt fast keine Autos. Der Autoverkehr ist reglementiert und man benötigt eine Sondergenehmigung für ein Auto. Die meisten der wenigen Fahrzeuge gehören Firmen oder Taxis. Unsere Unterkunft für die nächsten vier Tage sind die kleinen Häusschen der Villa Veuve. Die Unterkunft liegt mittem im Grünen neben dem Vogelschutzgebiet und ist sehr idyllisch. Die Zimmer haben alle eine kleine Kochnische und eine Klimaanlage. Eine Klimaanlage ist goldwert, denn vor allem im April fällt das Schlafen aufgrund der Hitze und vor allem wegen der hohen Luftfeuchtigkeit schwer. Unser erstes Ziel ist wohl der bekannteste und laut Reiseführer auch der schönste Strand der Seychellen (meiner Meinung nach nicht, aber dazu später mehr): der Anse Source d’Argent. Neben Bacardi haben hier auch schon Raffaelo und verschiedene Modefirmen Werbefilme gedreht. Wer zum Strand möchte, muss durch das L’Union Estate – einer ehemaligen Vanille- und Kokosplantange – und 5 Euro Parkeintritt zahlen. Vorbei gehts an der Mühle, in der früher aus der Kopra das Kokosöl gewonnen wurde. Ein kleiner Pfad schlängelt sich weiter durch Palmen und eindrucksvolle riesige Granitfelsen, für die La Digue berühmt ist. Das Meer ist hier am Anse Source d’Argent aufgrund des vorgelagerten Riffs sehr flach und eignet sich sehr gut zum Schwimmen.
Nach einem tollen Strandtag und einem traumhaften Sonnenuntergang auf den Granitfelsen, gehen wir gegen 18.30 Uhr bei völliger Dunkelheit zurück zur Unterkunft. Auf La Digue gibt es keine Straßenbeleuchtung und auch die Fahrräder haben kein Licht, daher sollte man auf jeden Fall eine Taschenlampe mitnehmen.
Der Anse Source D’Argent zählt zwar zu den berühmtesten, ist aber für mich dennoch noch lange nicht der schönste der Insel. Zu meinen absoluten Lieblingsstränden auf La Digue zählen Petite Anse, Grand’Anse und Anse Marron. Zu den Stränden Petite Anse und Grand’Anse kommt man über die einzige Straße in Richtigung Osten. Die Wellen sind hier sehr hoch, da kein Riff vorgelagert ist. Der Anse Marron ist bei Ebbe zu erreichen und nur für geübte und sportliche Personen zu empfehlen. Der Weg dahin ist lang und geht über Felsen, durch sehr dicht bewachsene Wälder und durch das Meer. Ein schöner Weg.
Coco Island
Am nächsten Tag geht es mit dem Boot Richtung Coco Island – das angeblich beste Schnorchelparadies (und JAAAA das können wir bestätigen). Unterwegs fischen wir noch etwas und sichern uns unser gemeinsames Abendessen.
Wenn ihr auf La Digue seid, macht unbedingt einen Bootsausflug mit Nevis. Normalerweise kostet ein ganzer Tagesausflug (inkl. BBQ und 2-3 Inseln) 100 Euro pro Person, ein halber Tag 50 Euro. Bei Coco Island kann man traumhaft schnorcheln. Neben Trompeten-, Doktor- und Kaiserfischen sieht man hier auch noch unzählige andere Fischarten und auch Rochen und Haie. Die Haie sind hier sehr scheu und schwimmen sofort weg, wenn man sie erst einmal entdeckt hat. Auch Nina – eine Wasserschildkröte – besucht uns und schwimmt mit uns zur Insel Coco Island. Nachdem wir den Sonnenuntergang noch zusammen auf dem Boot schauen, geht es zurück Richtigung La Digue. Ein weiterer traumhafter Tag neigt sich dem Ende.
15 Kommentare
hey,
schöner bericht ansich! die hotelanlagen patatran, orangeraie, st.cloud haben euch wohl nicht sonderlich gefallen.;)
aber gibt ja wirklich ein paar sehr schöne chalets auf la digue. einzig die mittlerweile fast 60 autos auf der insel stören ein wenig, besonders wenn ein taxi mal wieder einen verspäteten fährgast mit 70kmh richtung la passe bewegt – mitunter doch recht gefährlich für biker. als tipp, also falls ihr nochmal hinfahren solltet – unbedingt den coco anse besuchen (strand nr. 3 der tollen südbuchten – den man von beiden seiten erreichen kann) und an die source gelangt man ab heli-port zu fuß (durchs wasser) auch völlig kostenfrei, so muss man keine 100 rupien zahlen. und nevis ist ein ganz netter typ, kleiner baggerkönig, aber doch recht charmant. der kurzbesuch zur privat-insel sister island ist ein absolutes highlight der seychellen. leider sind die korallen in den gewässern dort überall ziemlich abgestorben (el nino). als hinweis: richtung north island und silhouette sieht das schon wieder deutlich besser aus, mehr leben und buntere farben unter wasser. lg
Hi du,
lieben Dank für dein schönes Feedback. Wir waren gar nicht in größeren Hotelanlagen – eher in kleineren Unterkünften. Daher kann ich die (noch) nicht beurteilen. La Digue ist wirklich traumhaft und zählt auf jeden Fall zu meinen Lieblingsinseln. Aber auch die anderen sind wirklich ein Traum. Zum Anse Source D’Argent sind wir sogar beim zweiten Mal durchs Wasser gegangen, als wir auf dem Weg zu Anse Marron waren. Der zählte wirklich zu meinen Highlights. Anse Coco steht auf jeden Fall ganz weit oben auf meiner Liste. Im November fahre ich wieder hin und dann werde ich dort auch mal hin. Danke für deine Tipps!
Bis bald & liebe Grüße!
wow, direkt wieder im november? na das klingt ja wirklich nach fernweh.;)
hotels meide ich ebenfalls, bin immer in der villa creole (totale ruhe), mal im mills (abendliche flughundshow) und im marie france (toller blick auf praslin) abgestiegen. alles grundverschieden und doch alle zu empfehlen.
anso coco ist ein traum, aber auch ein etwas gefährlicher da sehr starke strömung und links absolut kein schatten – aber ein ort zum nachdenken, da wirklich kaum ein mensch dort ist. zum marron war ein spontan-walk mit einem hund (alf – hatte ne coole frisur – und war dann mein guide), leider hatte ich zu wenig wasser dabei, so musste ich mich bereits nach nur 1 stunde wieder mit alf durch die büsche schlagen um zurück zum source zu kommen. auch aufgrund des kaum vorhandenen schatten und der hund brauchte wohl auch etwas trinkbares. muss den weg aber irgendwann nochmal vom grand anse aus versuchen – dieses jahr war das wasser irgendwie zu wild durch vollmond und neumond. wirst ja dann auch die brecherwellen + abrisskante am grand anse gesehen haben, das war ebenfalls kreuzgefährlich. 1 mädel wäre dort auch fast ertrunken – zum glück waren 2 surfer-boys im wasser. so hatte sie großes glück.
la digue ist schon traumhaft, mich wird es wohl auch noch ein paar mal dort hinziehen in den nächsten jahren – bleibt zu hoffen, dass nicht noch mehr autos zugelassen werden und man von den großen ressorts (lemuria z.b.) nicht wieder 2 x wöchentlich die tagestouristen an den grand anse karrt die einem dann das buffet am loutier plündern.^^ das war 2013 alles angenehmer, also merklich ruhiger. dafür gabs dieses jahr 2 süße schwarzbraune junghunde die mir immer meine samosas geklaut haben. herrlich.
lg
und falls du noch nicht auf praslin warst, dort unbedingt zur anse georgette am lemuria (24 h vorher anmelden). neben den 3 südstränden la digues und der mega-bucht auf sister mein absolutes highlight. kann man auch via fußweg vom anse lazio erreichen, aber da fressen einen die mücken auf, den weg würde ich kein zweites mal wählen. als unterkunft kann ich die villas d’or empfehlen direkt am anse volbert. sehr ruhig, schicke zimmer (nur 10 bungalows) und pierre ist ein toller manager. wenn man das gelände zur rechten verlässt kommt man auch nach 200m zum omusee gästehaus (gegenüberliegende straßenseite), dort gibt es wohl das beste essen der seychellen (muss man aber anzahlen).
mahe hingegen hat mich nicht wirklich erfreut, gibt dort natürlich auch tolle strände wie den anse intendance oder die anse solail, aber die unterkünfte waren immer ein griff ins klo, das wetter immer schlechter – kein vergleich zu den anderen inseln. einzig das restaurant chili fand ich spitze, dort bieten sie eine schwedisch-creolische cross-over-küche. als abschluss-diner vorm morgendlichen heimflug sehr zu empfehlen. ;)
so, genug genervt….
oliver
Auf Praslin waren wir vier Tage. Meine Lieblingsstrände waren auf jeden Fall Anse Lazio und Anse Georgette. Unsere Unterkunft lag direkt in der Bucht Grand Anse im gleichnamigen Ort. Die Unterkunft (Beach Villas) war total schön und sehr familiär. Das Essen war auch super, allerdings war der Strand dort nicht so schön. Auf Mahé waren wir auch, aber hier muss ich dir zustimmen. Die Strände waren zwar auch ganz nett, aber noch lange nicht so traumhaft wie auf den übrigen Inseln. Ich finde man muss die Erfahrungen immer selber machen. Es gibt bestimmt Personen, denen Mahé am besten gefällt – gerade dann, wenn jemand auf der Suche nach mehr Action ist.
Danke für deine ausführlichen Berichte!
Echt lieb!
Das klingt nach Abenteuer. Echt total schön! Auf Anse Coco bin ich wirklich gespannt. Beim letzten Mal war ich etwas traurig, dass wir nicht dort waren. Aber so habe ich beim nächsten Mal wieder mehr zu entdecken. An der Nordküste waren wir auch gar nicht, da gibt es bestimmt auch noch schöne Ecken. La Digue war auf meine Lieblingsinsel. Das mit den Autos stimmt schon und war gelegentlich etwas nervig. Ich hoffe auch, dass es nicht mehr wird. Ich frage mich wirklich wofür auf der Insel Autos benötigt werden. :-) Ich glaube einen von den schwarzbraunen Hunden habe ich auch gesehen – sah jedoch eher auf wie ein Welpe und war total zutraulich. Wann fährst du wieder hin? Hast du auch umliegende kleinere Inseln besucht (Bird Island oder so)?
Liebe Grüße & danke für deine Tipps!
Hallo,
Eure Reiseberichte klingen toll, wir fahren diesen Oktober zumeist rasten mal auf die Seychellen und sind gerade in der Planungsphase. Könnt ihr mir bitte ein paar günstigere Apartments/Hauser oder Bungalows empfehlen?
Deine Homepage ist übrigens super!
Vielen Dank
Hallo Simone,
sehr schöner Bericht. Ich fand die Anse Source D’Argent zwar auch toll – aber irgendwie war sie zu vorhersehbar, durch die, wie Du so gut beschrieben hast, vielen Werbeaufnahmen. Viel netter fand ich die Anse Patatran. Klein, menschenleer (ich war im Januar dort), wunderschöne Felsformationen, Brandung, türkisblaues Wasser – und weil nicht wie bei der Anse Source D’Argent schon bekannt noch ein echter Wow-Effekt.
Toll ist übrigens auch eine Wanderung zum Nid d’Aigle. Zwar unglaublich schweißtreiben, aber da sieht man wirklich noch, wie die Menschen auf La Digue leben – und die Aussicht ist grandios.
Viele Grüße
Daniela
Hi Daniela,
das stimmt. Der Strand wird überall gehyped, dabei ist er auf der Insel lange nicht der schönste. Anse Patatran kenne ich (noch) gar nicht, aber werde ich mir im November mal anschauen. Der Nid d’Aigle steht auch schon auf meiner Liste.
Danke für deine tollen Tipps!
LG,
Simone
Hallo Simone,
vielen Dank für den netten Reisebericht! Auch für mich ist La Digue DIE Trauminsel schlechthin! Seit meinem ersten Besuch im Sommer 1993 hat sich dort vieles verändert – manches zum Vorteil, manches zum Nachteil. Ich liebe jedenfalls jeden Quadratmeter der Insel (Grand Anse! Anse Cocos!) und freue mich auf meine bevorstehende 13. Reise auf die Seychellen! :)
Viele Grüße
Torsten :-)
P.S.: Auf meiner Webseite http://www.hochzeit-seychellen.de findest Du bei Interesse viele Bilder, die ich auf den Reisen geschossen habe.
Hi Torsten,
danke für deinen schönen Kommentar. Deine 13. Reise auf die Seychellen? WOW! Davon bin ich noch etwas entfernt, aber in sieben Wochen bin ich wieder da und kann es kaum erwarten.
LG,
Simone
Kuckuck, ich nochmals! Die “Anse Patatran”, die Daniela am 1. September erwähnte, heißt ANSE PATATES und liegt unterhalb des Hotels Patatran. Dies nur der Vollständigkeit halber… ;-)
Hi Simone,
ich habe Deinen Reisebericht mit großem Interesse und großer Vorfreude gelesen. Meine Frau und ich werden die Seychellen jetzt zum 1. mal besuchen. Wir sind vom 8.1.2015 bis zum 23.1.2015 ausschließlich auf La Digue. Ich werde meine Eindrücke von La Digue hier in einem kleinen Reisebericht schildern.
Bis dahin…LG
Norbert
Hi Norbert,
sehr schön! Ich freue mich schon auf deinen Reisebericht und wünsche euch eine wunderschöne Reise… aber die werdet ihr auf den Seychellen so oder so haben. Hoffentlich habt ihr Glück mit dem Wetter. Heute hat es wohl den ganzen Tag geregnet, aber das ist meistens nur einen Tag und dann ist es oft wieder gut in der Regensaison.
Liebste Grüße,
Simone