Im Dezember bin ich für 5 Wochen der Hitze entflohen, um Winterurlaub in kalten Gefilden zu machen. Einige von euch werden sich jetzt fragen, ob ich noch ganz normal bin. Ich sag euch JA, denn ich wollte meine Familie & Freunde besuchen, die ich bis dahin 5 Monate nicht gesehen hatte. Auch habe ich den Winter vermisst und es stand ein Urlaub im Meraner Land an, genauer gesagt im wunderschönen Ultental in Südtirol. Darauf freute ich mich schon lange.
HALLO ULTENTAL
Das Ultental oder auch einfach nur Ulten genannt, liegt im Meraner Land und ist etwa 40 km lang. Es ist eines der ursprünglichsten Täler Südtirols und zählt mit den vielen Heilquellen und 44 Bergseen und Seen auch zu den wasserreichsten. Das Tal ist geschlossen, wodurch viele Traditionen über die Jahre erhalten blieben. Überall sieht man historische Bauernhöfe und traditionelles Handwerk mit Wolle, Kräutern oder Filz. Auf den umliegenden Farmen wird hausgemachter Käste oder Speck verkauft – alles Bio natürlich.
Vor der Reise wurden und riesige Almwiesen, verwunschene Wälder, klare Bergseen, eine intakte Natur und ein Skigebiet mit Schneegarantie wird uns versprochen. Was wir bekommen haben? Das erfahrt ihr jetzt.
Snowboarden im Skigebiet Schwemmalm
Das Skigebiet Schwemmalm hat sofort unser Herz erobert. Es ist ein kleines, feines Skigebiet mit breiten Pisten und traumhaftem Bergpanorama. Auch kamen wir im Januar in den Genuss der Nebensaison. Was das heißt? Kaum eine Menschenseele weit und breit. Und das, obwohl ich es von anderen Orten so kenne, dass man mindestens 15 Minuten am Lift anstehen muss.
Mit 25 Kilometern zwischen 1.500 m und 2.625 zählt es zwar eher zu den kleineren Skigebieten, steht den anderen aber in nichts nach. Ganz im Gegental, denn es eignet sich für jeden – von der Familie bis zum Profisportler. Hin und wieder kann man hier sogar weltweite Skiprofis beim Training beobachten. Der Tagesskipass für Schwemmalm kostet 35 Euro. Es gibt zwei Skiverleihe mit einer großen Auswahl an Ski- und Snowboardausrüstung sowie eine Skischule. Tipp: Unten an der Talstation der Seilbahn kann man sich im «sea.view» mit einem leckeren Kaffee für den Skitag stärken.
Ultental Wandern im Meraner Land: Der Ultner Höfeweg
Nirgendwo anders gibt es so viele Wanderwege in Südtirol wie im Meraner Land. Im Ultental sind es 620 km insgesamt, im gesamten Meraner Land sogar 6.000 km. Wir haben uns für den Ultner Höfeweg entschieden, der als einer der schönsten Wanderwege im Tal gilt. Er führt an einigen der schönsten Ultner Bauernhöfe vorbei. Neben dem schönen Ausblick auf das Tal, erhält man auch einen Einblick in viele Traditionen. Die alten Höfe haben beispielsweise noch die alten Dächer von damals, für die nur Holz und Steine benötigt werden. Auch heute versuchen die Einwohner noch diese Tradition beizubehalten.
- Dauer der Wanderung: 5,5 Stunden
- Länge: 18,4 km, Höhenunterschied: 480 m
Die Ultner Urlärchen
Diese drei uralten Naturdenkmäler am Ende des Tals in St. Gertraud sollen mit rund 2.000 Jahren die ältesten Nadelbäume in Europa sein. Der älteste Stamm misst einen Umfang von 8 m und eine Höhe von 35 m. Normalerweise sieht man die Lärchen auf dem Ultner Höfeweg. Da wir den Wanderweg aber aufgrund des Wetters nur zur Hälfte abschließen, besuchten wir die Lärchen anschließend mit dem Auto.
Der Wegleithof
Wer an traditionellem Handwerk, Kräuter, Wolle und Naturkosmetik interessiert ist, der sollte unbedingt bei Traudl und ihrer Tochter Franziska auf ihrem Wegleithof vorbeischauen. Dort geben sie nicht nur einen Einblick in ihre Arbeit, sondern verkaufen in einem kleinen Shop auch ihre selbst gemachten Produkte: Teemischungen, Kräutersalze, Cremes, Tücher, Socken, Decken, Pantoffeln und vieles mehr. (Wegleit 315, 39016 St. Walburg, Ultental, www.kraeuterreich.com)
Ein Tag in der Stadt Meran
Wenn man schon im Meraner Land ist, dann darf ein Besuch der Kurstadt Meran natürlich nicht fehlen. Einen ganzen Tag hatten wir Zeit. Den Morgen verbrachten wir damit, die kleine, gemütliche Kurstadt zu erkunden. Wir spazierten auf dem Tappeiner Weg und die Winterpromenade entlang, bummelten in der Laubengasse oder ließen die Stadt bei einem leckeren Cappuccino einfach auf uns wirken.
Die schönsten Mitbringsel gibt es übrigens im PUR SÜDTIROL. Dieser Laden verkauft ausschließlich lokale Produkte der umliegenden Farmen und Bauern. Es gibt dort Wein, Tee, Käse, Schinken, Selbstgemachtes und vieles mehr aus der Region. Auch das berühmte Schüttelbrot aus Ultental kann man dort erwerben.
Den Nachmittag verbrachten wir in der Therme Meran im Zentrum der Stadt und wärmten uns in den 40 Grad warmen Outdoor-Pools mit Blick auf die Berge auf. Ein Traum!
Ultental Hotel Tipp | Vital Hotel Rainer
Für mich ist es ein keines Highlight im Ultental. Komplett renoviert, mit nur 20 Zimmern, einer gemütlichen und hellen Innenausstattung aus Holz sowie einer Sauna mit Panaromablick fühlt man sich im Hotel Rainer auf Anhieb wohl. Morgens gibt es ein ausgewogenes Frühstücksbuffet und abends ein leckeres 4-Gänge-Menü.
Im Hotel wurde Zirbenholz verarbeitet. Das reduziert die Herzschläge um bis zu 3.500 Schläge pro Tag und beugt Schlafstörungen vor. Wer also in einem Zimmer mit Zirbenholz schläft, tut auch noch etwas Gutes für seine Gesundheit. (Zimmer ab 62 Euro pro Nacht).
Die leckersten Restaurants im Ultental
- Bergrestaurant Steinrast (1.723 m), eine kleine Karte mit leckeren Südtiroler Spezialitäten und Produkten aus eigener Herstellung. Auf Vorbestellung auch abends warme Küche. (Steinrast 573, St. Walburg / Ulten, +39 0473 421017)
- Raffeinhof Ultental, fast wie zuhause im Wohnzimmer fühlt man sich in diesem kleinen urigen Restaurant bei Franz und seiner Frau. Die traditionellen Gerichte werden nebenan in der kleinen Hausküche gekocht, serviert wird in zwei gemütlichen Stuben ganz aus Holz. Wer viel Glück hat, sieht auch eine wilde Gemse, die ihm zugelaufen ist und seitdem regelmäßig vorbei schaut. (Raffein 467, 39016 St. Walburg / Ulten, Tel: +39 0473 795239, Vorbestellung erforderlich, mit dem Auto vom Tal aus erreichbar
Noch mehr Tipps für das Ultental
- Ein Ultentaler Schüttelbrot in der Bäckerei Ultner Brot kaufen und nebenan im Café eine «Aufgestellte Fürbank» (eine traditionelle Ultner Süßspeise aus Plunderteig mit warmer Mohnfüllung) essen.
- In der Gruber Egon Metzgerei gibt es einheimisches Fleisch, Speck und Wurst aus eigener Herstellung – alles Bio, natürlich. Wird ein Tier geschlachtet, so kann man hier auch den Namen des Hofes nachlesen.
- Mit dem Auto bis zum Talende fahren und die Umgebung genießen.
- Wer ein Auto fährt, das man diese lange Strecke nach Südtirol nicht mehr zumuten möchte, der kann sich so wie wir bei Auto Europe einen Mietwagen besorgen. Wir sind insgesamt 2.500 km gefahren und waren mit dem VW Tiguan bestens für den Winter ausgestattet.
Fazit
Schon bei der Fahrt ins Ultental spürten wir die Gelassenheit des Tals. Mit jedem Kilometer, den wir weiter hinein fuhren, wurden auch wir entspannter. Die vielen urigen Bauernhöfe, die traumhafte Bergkulisse und das traditionelle Südtiroler Essen machen es einem leicht sich zu entschleunigen. Stress ist Fehlanzeige. Und wem es dennoch schwer fällt, sich zu entspannen, der fährt einfach mit der Seilbahn hoch in die Berge, setzt sich mit einer heißen Schokolade und Kaiserschmarn vor die Kulisse und hält inne. Oben auf der Skipiste findet man Schneegarantie und die Ruhe des Tals spiegelt sich auch hier wieder. Überfüllte Pisten und Lifte sind Fehlanzeige – ach ja, und wer auf der Suche nach Aprés Ski ist, für den ist das Ultental nicht geeignet.
Wart ihr schon mal im Ultental? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Diclaimer: Wir wurden vom Meraner Land zu dieser Reise eingeladen. Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.
12 Kommentare
Hallo, liebe Simone, fühl’ dich willkommen geheißen in Europa!
…natürlich staune ich nicht schlecht, von dir aus Südtirol neue Nachricht zu erhalten! Aber bei mir hast du mit dem Appetit-Machen auf’s Ultner Tal vollen Erfolg…allein schon durch deinen Bericht, denn i c h konnte kein einziges der vielen Detailinfos durch Anklicken öffnen, es tat sich leider nichts.
In diesem Jahr steht allerdings für mich und meine älteste Enkelin schon fest, dass wir Zwei uns in 10 Tagen wieder in der Traunsteiner Hütte auf der Winkelmoosalm zum Skilaufen zuhause fühlen werden…aber für ‘s nächste Jahr ist das ein super einladendes Ziel, so wie du es beschrieben hast. Und da sich deine – für mich beim ersten Lesen fast übertrieben wirkende Begeisterung für die Seychellen, – ganz speziell für La Digur – so 100 %ig als wahr entpuppt hat – es vereinigen sich dort einfach verschiedene Faktoren zu paradiesischem sich Wohlfühlen! -, warum sollte ich dir mit deinem heutigen Geheimtipp für’s Ultnertal nicht genauso vertrauen …ich hab’ es fest in meine Planung aufgenommen, nach 50 Jahren Skilaufen ein verlockend klingendes Ziel, ich werd’ dir berichten.
Ach noch eins: hast du vielleicht einige deiner Seychellen -Kalender nach hier mitgebracht und zufällig noch einen für mich übrig? Ich habe leider, leider den Termin verschwitzt, zu dem ich mich hätte für einen deiner 10 Kalender bewerben müssen, ich bedaure das sooo sehr…
Sei für heute herzlich gegrüßt, ich wünsche dir hier noch eine schöne Zeit.
Claudia
Liebe Simone,
danke für diesen tollen Artikel. Wir sind auch begeistere Ultentalfans und freuen uns auch diesesn Jahr wieder auf einen Urlaub dort. Nette Gastgeber, die Ruhe etc. meistens gehen wir gar nicht raus aus dem Tal! Herrlich. Selbst mit 2 kleinen Kindern gibt es jeden Tag so viel zu erleben.
Liebe Grüsse, und danke nochmals für den Artikel!
Claudia
Hi Claudia,
sehr gerne. Ddas freut mich sehr. Ultental war sehr schön und ich kann absolut verstehen, dass ihr in diesem Jahr wieder hinfahrt. :))
Liebe Grüße,
Simone
huhu wir fahren jetzt schon 21 jahre ins ultental jedes jahr und mein papa auch schonmal 2 mal ich liebe das tal einfach es ist echt schön dort. den höfeweg nehm ich mir jedes jahr mal vor aber dann entscheidet man sich doch immer wieder um und fährt doch länger snowboard
Hi Katja,
wow, das ist ja toll. 21 Jahre lang.. Ich war bestimmt auch nicht das letzte Mal dort.
LG,
Simone
So ungewohnt Dich im Schnee zu sehen, aber es ist ein sehr schöner Artikel.
Da bekomme ich glatt Fernweh. Es ist zwar “Sommer”, aber Lust auf Snowboarden hätte ich trotzdem. Ich fahre erst seit 3 Jahren – du siehst wesentlich sicherer auf dem Brett aus, als ich :D Eigentlich wollte ich nächstes Jahr einen Sommerurlaub machen, aber jetzt überlege ich doch mal wieder einen Skiurlaub einzuplanen. Dieses mal statt im üblichen Schenna Hotel vielleicht im Ultental ?!
LG
Über den Reisebericht Südafrika, geplant für Feb. 2018, bin ich auf deinen Bericht vom Ultental gekommen. Wir kennen das Meraner Land, das Ultental aus zahlreichen Wanderurlauben und schätzen es sehr. Zum Skifahren geht es in den vergangenen Jahren häufig auf die Krefelder Hütte am Kitzsteinhorn. Dort lieben wir es, dass wir dort, sobald der Skibetrieb am Nachmittag aufhört, fast alleine in den Bergen sind. Da ist das Ultental bestimmt für uns eine super Alternative. Ich werde mir den Tip merken und gleich Südafrika lesen, denn in dieser Saison werden wir auf den Skiurlaub verzichten. Vielen Dank
Petra
Toller Artikel und wunderschöne Bilder. Ich fahre in meinem Urlaub auch immer wieder nach Lana Südtirol. Auch dieses Jahr geht es wieder für mich dorthin. Dieses Mal in ein Hotel in Lana 4 Sterne. Hoffentlich kann ich dann auch so tolle Bilder machen! Viele Grüße
Super, das muss ich mir auch mal anschauen. Danke Dir! LG Simone
Als wir das erste Mal in Südtirol Urlaub gemacht habe, habe wir uns direkt in dieses Fleckchen Erde verliebt. Seitdem kommen wir zweimal im Jahr in ein 5 Sterne Hotel bei Bozen. Und auch wenn wir nicht mehr skifahren, erfreuen uns an der Natur und lassen uns im Hotel verwöhnen
Hallo Simone! Das ist wirklich ein interessanter Beitrag. Wir sind bisher auch immer im Winter nach Südtirol gefahren. Dieses Jahr werden wir es aber mal im Sommer in einem Hotel in Gröden versuchen. Ich bin gespannt, ob mir Südtirol im Sommer oder doch im Winter besser gefällt!