Ende Oktober ging es für mich zum Wandern in die berühmte Rosengarten-Gruppe in den Dolomiten. Der Zeitraum kann durchaus etwas riskant sein, wir wurden jedoch mit traumhaftem Wetter, strahlend blauem Himmel und Temperaturen von 0 bis 18 Grad belohnt. Die Dolomiten waren schon lange in meinem Kopf, da ich von gigantischen Felsformationen einfach fasziniert bin.
Insgesamt blieben wir 6 Tage in den Dolomiten. Den ersten Teil verbrachten wir am Rosengarten im wunderschönen Cyprianerhof, ein 5-Sterne-Hotel im beschaulichen Dorf Tiers in Südtirol, bevor es für uns weiter nach Sexten ging, um von dort um die Drei Zinnen zu wandern.
In diese Beitrag erfährst du alles über unsere Zeit am Rosengarten, unsere Unterkunft und die schönsten Wanderungen.
Inhalt
Rosengarten – das traumhafte Bergmassiv in den Dolomiten
Um den Rosengarten ranken viele Sagen und Legenden. Er soll jedoch – entgegen der Laurinsage – rein gar nichts mit einem Garten voller Rosen zu tun haben. Forscher vermuten, dass es eher einen Zusammenhang mit dem Namen „ruza“ gibt, was so viel wie Geröllhalde bedeutet.
Es handelt sich um den zweithöchsten Berg und ein etwa 8 km langes berühmtes Bergmassiv inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes Dolomiten. Es befindet sich zwischen dem Tierser Tal und dem Fassatal in Trentino und liegt etwa 20 km östlich von Bozen entfernt. Der höchste Berg ist der Kesselkogel (3004 m), gefolgt von der Rosenfartenspitze (2981 m) und vielen weiteren wie der Rotwand (2806 m) oder der Laurinswand (2813 m).
Bekannt ist der Rosengarten für die Sage rund um den König Laurin und das berühmte Alpenglühen. Immer nachmittags – vor allem wenn die Sonne nicht durch Wolken verdeckt ist – findet ein Naturschauspiel statt, das den Rosengarten bzw. die komplette Felswand in leuchtend rote Farbtöne taucht. Die Lage unserer Unterkunft war perfekt, denn sogar von meinen Zimmer aus hatte ich einen direkten Blick auf das glühende Bergmassiv, was vor allem nachmittags, aber auch morgens beeindruckend war.
Unsere Unterkunft – der Cyprianerhof in Südtirol (1.175 m)
Unsere Unterkunft war der Cyprianerhof, ein 5-Sterne-Hotel am Fuße des berühmten Rosengartens. Wandern in einer atemberaubenden Kulisse direkt vom Hotel aus, moderne und gemütliche Zimmer aus natürlichen Materialen, Wellness pur, regionale Küche auf hohem Niveau, Hundefreundlichkeit, herzliche Mitarbeiter – so würde ich den Cyprianerhof in wenigen Worten beschreiben.
Der Cyprianerhof ist ein Highlight für Wanderfans!
Sowohl Frühstück als auch das Abendessen waren qualitativ auf einem hohen Niveau. Morgens gab es ein umfangreiches und abwechslungsreiches Bergsteigerfrühstück mit einer gesunden Vitalecke. Jeden Morgen habe ich den Entsafter genutzt und mir leckere Säfte mit Möhren, Äpfeln und Sellerie gezaubert und mich mit all den gesunden, regionalen Leckereien für den Tag gestärkt.
Am Abend gab es À la carte mit 2 bis 3 verschiedenen Optionen für Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch – immer mit einer vegetarischen Alternative. Vorher konnte sich jeder Gast an dem sehr umfangreichen Salatbuffet und an der Käseecke bedienen.
Spa & Wellness
Ein absolutes Highlight ist der Wellnessbereich. Besser geht es in meinen Augen kaum. Es gibt einen 30 Grad warmem Indoor- und Outdoorpool, einen Naturbadeteich, einen Ruheraum mit Schaukelstühlen, Heu- und Wasserbetten, und ein Kneippbecken. Vier Saunen laden zum Entspannen ein – besonders schön fand ich die außenliegende Schupfensauna mit Blick auf den Rosengarten.
Wanderungen & Aktivitäten
Der Cyprianerhof zählt zu den Wanderhotels®, einer Marke des Tourismusvereins Wanderhotels (dazu später mehr), und erfüllt alle geforderten Kriterien. Eines der für mich schönste Kriterien ist der Wochenplan mit täglichen Aktivitäten, denen man sich anschließen kann. Es gibt geführte Wanderungen mit einem Bergsteiger, E-Bike-Touren, Yoga, progressive Muskelentspannung und vieles mehr. Eine Kletterhalle mit Selbstsicherungsgerät und ein Fitnessraum stehen ebenfalls zur Verfügung.
Leider haben die geführten Wanderung bei mir nicht gepasst, weil diese in der Zeit alle mit Klettersteig und laut Bergsteiger nicht mit Hund möglich waren. Auch wenn Lion von den Seychellen sehr erfahren ist was Felsen angeht, bin ich dem Rat gefolgt. Daher habe ich die Tageswanderungen auf eigene Faust alleine gemacht, was aber sehr gut möglich war.
Mehr Infos über den Cyprianerhof
Die schönsten Wanderungen am Rosengarten
Vom Cyprianerhof zur Tschafonhütte (1743 m) und Völseggspitze (1834 m) über Schönblick und den Brandweiher zurück (7,5 h)
- Dauer: 7,5 h
- Distanz: 16,8 km
- Aufstieg/Abstieg: 922 hm/ 978 hm
- Schwierigkeit: mittel, aber lang
- Wanderwege: 12A, 12, 4A, 4, 7A, 6, 4B
Diese Rundwanderung am Rosengarten bietet traumhaft schöne Panoramablicke. Sie ist knapp 17 km lang und der Auf- und Abstieg von je fast 1.000 Höhenmetern nicht zu unterschätzen. Los ging es für Lion und mich früh morgens um 8 Uhr am Cyprianerhof. Die erste Etappe führte uns über Wald- und Wanderwege über 900 Höhenmeter bis auf 1743 m zur Tschafonhütte.
Oben angekommen lohnt sich ein kurzer Abstecher zur Völseggspitze (1834 m). Für den kurzen Aufstieg von weiteren 100 Höhenmetern benötigten wir 15 Minuten. Von der Völseggspitze hat man einen wunderschönen Ausblick von verschiedenen Felsvorsprüngen und Panoramaterrassen aus auf die Brentagruppe, die Ötztaler und Stubaier Alpen und den Rosengarten.
Nach einer kurzen Pause und einem warmen Apfelstrudel mit Vanillesoße in der Tschafonhütte machten wir uns wieder auf den Weg. Der anfangs recht steile Abstieg führte uns auf der Nordseite des Tschafon bei perfektem Wanderwetter in Serpentinen durch wunderschönen Fichtenwald in Richtung Schönblick. Wir waren die ganze Zeit fast alleine unterwegs, nur selten kamen uns andere Wanderer entgegen – einfach schön!
Ein Highlight wartete am Ende auf uns: der Brandweiher in Wuhnleger. In dem Weiher spiegelt sich die Bergkette und da schlägt jedes Fotografenherz höher. Vom Brandweiher ging es für uns wieder zum Cyprianerhof mit Blick auf den von der untergehenden Sonne beleuchten Rosengarten.
Wanderung am Fuße der Vajolettürme im Rosengarten – vom Nigerpass (1690 m) zur Haniger Schwaige (1937 m) zum Cyprianerhof (4 h)
- Dauer: 4 h
- Distanz: 10,6 km
- Aufstieg/Abstieg: 322 hm/ 897 hm
- Schwierigkeit: mittel
- Wanderwege: Mit dem Bus vom Cyprianerhof in 10 Min. zum Nigerpass, dann zu Fuß über den Weg Nr. 7 wieder zurück
- Einkehrmöglichkeit: Haniger Schwaige (1937 m)
Diese Wanderung unter den Vajolettürmen am Rosengarten hat mich besonders beeindruckt. Eine Mitarbeiterin unserer Unterkunft hat sie mir am Vorabend empfohlen.
Wir sind vom Cyprianerhof (1175 m) zunächst mit dem Bus in etwa 10 Minuten zum Nigerpass (1690 m) gefahren. In Südtirol müssen Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln ein Maulkorb tragen. Ich hatte für Lion eine Maulschlaufe dabei und die war völlig ausreichend. Von der Bushaltestelle sind wir dann in Richtung Haniger Schwaige gewandert, wo ich für ein heißes Getränk einkehren wollte.
Es war an dem Morgen mit knapp über 0 Grad ziemlich eisig. Der erste Teil des Weges führte uns über Schotterpiste stetig nach oben und so wurde mir schnell wieder warm. Der Weg Nr. 7 schlängelt sich über schmale Waldwege mit Blick auf das imposante Felsmassiv des Rosengartens immer weiter nach oben. Auch auf dieser Wanderung haben wir nur eine andere Person betroffen.
An der Haniger Schwaiger machten wir einen Stopp für eine heiße Schokolade und entspannten uns ein wenig. Es war immer noch recht eisig – mit Sitzkissen und Fleecedecke konnte man aber gut draußen sitzen. Der Abstieg von etwas über 300 Höhenmetern führte uns über die wärmere Sonnenseite über Waldwege und saftige Wiesen schließlich wieder zum Cyprianerhof zurück. Für die gesamte Wanderung benötigen wir knapp 4 Stunden mit einer etwa 15-minütigen Pause in der Hainiger Schwaige.
Diese Wanderung war wesentlich kürzer als die am Vortag, hatte es aber genauso in sich. Durch die Nähe zum Bergmassiv hatten wir durchgehend einen atemberaubenden Blick. Der Weg war durchgehend beeindruckend und führte teilweise über Felsen.
Es folgen ein paar Eindrücke…
Wanderhotels® – 72 geprüfte Wanderhotels in den Alpen
Der Cyprianerhof – so wie auch unsere zweite Unterkunft, das Berghotel Sexten (dazu in einem späteren Beitrag mehr) – gehören zu den Wanderhotels. Es handelt sich dabei um eine Marke des Tourismusvereins Wanderhotels in Europa mit den schönsten, familiengeführten Unterkünften in Österreich, Südtirol und dem Schwarzwald.
Jedes Hotel muss bestimmte Kriterien erfüllen, darunter die Lage inmitten schönster Wanderregionen, dem Beginn der Wanderungen direkt vor der Tür, kostenlose geführte Wanderungen mit professionellen Bergführern, einen Wellnessbereich, das Ausleihen von Equipment (Wanderstöcke, Rucksäcke, Kindertragen) und eine regionale und gesunde Küche.
Dolomiten mit Hund – meine Erfahrung
Es war meine erste Reise mit Lion in Europa, da wir erst wenige Wochen vorher von den Seychellen nach Deutschland geflogen sind. Lion liebt Wanderungen, Felsen und alles was mit Bewegung zu tun, daher wusste ich, dass er unseren Wanderurlaub in den Dolomiten lieben wird. So war es auch! Er hat so viel Energie und alle Wanderungen von teilweise über 20 km und 1000 m Auf- und Abstieg hat er problemlos gemeistert. Wir waren immer den ganzen Tag von 8 Uhr bis 17 Uhr unterwegs.
Der Cyprianerhof ist sehr hundelieb. In unserem Zimmer wurde Lion sogar mit einem eigenen Hundebett, 2 Näpfen und Leckerlis begrüßt. Beim Frühstück, Abendessen und bei meinen Besuchen des Wellnessbereichs musste er natürlich im Zimmer bleiben, aber auch das war kein Problem, da einfach immer ganz lieb schläft und auf mich gewartet hat.
Die meiste Zeit konnte er ohne Leine laufen. Eine Schleppleine hatte ich dabei, auch wenn ich sie nicht benötigte. Nur einige Male, wie z.B. an der Tschafonhütte und an der Haniger Schwaige, mussten Hunde an die Leine. Das Mitführen von biologischen Hundekotbeuteln ist selbst verständlich, genauso wie Wasser, einem Reisenapf und ein paar Leckerlis für die Wanderungen.
Fazit
Unsere Unterkunft ist ein absoluter Traum für Wanderfans! Wer außerdem Wert auf ein gemütliches und modernes Ambiente, eine regionale Küche auf hohem Niveau, freundliche Mitarbeiter und einen Wellnessbereich, der in meinen Augen keine Wünsche offen lässt, legt, ist im Cyprianerhof genau richtig. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.
Der Naturpark Schlern-Rosengarten ist wirklich atemberaubend schön. Unzählige Wanderwege starten direkt vor der Haustür, wer möchte kann natürlich auch viele weitere mit dem Bus erreichen. Ich kann die Gegend und das Hotel absolut empfehlen!
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Transparenz: Dieser Aufenthalt fand in Zusammenarbeit mit dem Cyprianerhof und den Wanderhotels statt. Meine Meinung bleibt davon natürlich wie immer unberührt. Vielen Dank für die Zusammenarbeit.
1 Kommentar
Super Artikel (besonders die Fotos), da plagt einen doch gleich wieder das Fernweh… obwohl wir vor nicht einmal zwei Wochen selbst erst aus dem Urlaub in Südtirol zurückgekommen sind! Ich liebe das Land, sei es als begeisterter Wanderer aber auch einfach so, die Leute, das Essen, die Landschaft, man müsste mich zwingen, etwas zu finden das mir nicht gefällt!
Das Rosengartengebiet ist wirklich cool, wir verbringen aber lieber unseren Urlaub im Vinschgau, also im Westen. Besonders Naturns hat es uns angetan, weil man in kurzer Distanz entweder haufenweise Dreitausender zum Besteigen, oder Burgen und andere historische Dinge zum Staunen findet.
Egal wo, Urlaub in Südtirol ist einfach super, ich kann das nächste Mal schon nicht erwarten :)
LG Hannes