Traumhafte Berge, darunter viele 3000er, eine wohltuende Erholung und Aktivitäten, wohin das Auge reich, so lässt sich Bramberg am Wildkogel in Österreich in meinen Augen beschreiben. Der Ort gehört außerdem zu den Nationalparkgemeinden Hohe Tauern und ist für umfangreiche Mineraliensammlungen weltbekannt.
In diesem Blogbeitrag zeige ich dir die Highlights unseres 4-tägigen Wanderurlaubs. Welche sind die schönsten Wanderungen rund um Bramberg am Wildkogel? Was kann man sonst noch so machen und vieles mehr.
Inhalt
Ein Überblick
Bramberg am Wildkogel ist eine Gemeinde in Österreich, genauer gesagt in der Region Oberpinzgau im Salzburger Land. Sie liegt 10 km vom Hauptort Mittersill und 38 km von Zell am See entfernt. Außerdem ist von hier aus der Nationalpark Hohe Tauern erreichbar. Über Österreichs größtes Naturschutzgebiet hatte ich ja schon in meinem Blogbeitrag zum Wandern im Gasteinertal berichtet.
Die Gemeinde liegt, wie der Name vermuten lässt, am Fuße des Wildkogels, ein 2224 m hoher Berg in den Kitzbühler Alpen. In Bramberg leben rund 4000 Einwohner. Unsere Unterkunft war in Mühlbach, einer von vier Ortsteilen.
Neben vielen sportlichen Aktivitäten wie Wandern, Skifahren, Mountainbiken und Schneeschuhwandern, erlangte die Region für das in Europa einzigartige Smaragtvorkommen große Berühmtheit. Die Mineraliensammlungen kann man sich hier an verschiedenen Orten anschauen. Sogar eine Gondel wurde danach benannt: Die Smaragdbahn bringt Besucher in das Höhenwandergebiet Wildkogel und das Skigebiet Wildkogel-Arena.
Meine Tipps für Bramberg am Wildkogel: die schönsten Wanderungen & Ausflugsziele
Krimmler Wasserfälle
Mit drei Stufen und einer Fallhöhe von 380 Metern gelten die Krimmler Wasserfälle als die größten und beeindruckendsten in ganz Europa. Der 4 km lange Wasserfallweg zählt zu den Top 10 der beliebtesten Ausflugsziele in Österreich.
Für die Wanderung bei den Krimmler Wasserällen stand eine geführte Wanderung unserer Unterkunft auf dem Programm. Sonst hätte ich den alternativen Weg sicher nicht gefunden. Es gibt nämlich noch eine andere Variante, um nach oben zu kommen: Der alte Tauernweg. Er ist nicht nur viel schöner, anspruchsvoller und kaum besucht, sondern hat auch eine Geschichte zu erzählen.
Der alte Tauernweg wurde 2000 v. Chr. errichtet und früher als Handelsweg genutzt.
Er schlängelt sich durch wunderschönen Wald, teilweise über Stufen und wurzeligen Boden immer weiter nach oben. Von hier aus sieht man den Wasserfall nur selten, dafür hat man absolute Ruhe.
Oben angekommen, lohnt es sich, noch etwas weiter in das Krimmler Achental hineinzugehen. Der Weg ist flach und führt am gleichnamigen Fluss, der Krimmler Ache, entlang. Kaum vorzustellen, dass sich dieser ruhige Fluss wenige hundert Meter in einen tosenden Wasserfall verwandelt. Zum Einkehren empfehle ich dir die Hölzlahneralm (1583 m), die du nach etwa 30 Gehminuten erreichst. Dort haben wir uns mit leckerer Schorle und Kaiserschmarrn gestärkt.
Für den Rückweg bietet sich der offizielle Wasserfallweg an.
Er wurde übrigens schon 1900 errichtet und führt Besucher in Serpentinen an zahlreichen Aussichtspunkten und Kanzeln so nah es geht an die Krimmler Wasserfälle heran. Der Weg ist sehr gut befestigt und eignet sich für Groß und Klein. Durch die Beliebtheit musst du jedoch mit vielen Besuchern rechnen. Die reine Gehzeit des Wasserfallwegs beträgt etwa eine Stunde.
Übrigens sind die Wasserfälle auch sehr gut für die Gesundheit. Sie sind von der Salzburger Landesregierung als natürliches Heilvorkommen anerkannt. Der Grund dafür ist die hohe Konzentration an Luftionen in der Nähe des Wasserfalls. Wie so eine Therapie abläuft? Die Patienten halten sich einfach mehrmals täglich eine Stunde unten am Wasserfall auf und atmen die feuchte Luft ein. Perfekt für Allergiker und Asthmatiker. Regenjacke nicht vergessen!
Lohnen sich die Krimmler Wasserfälle?
Ja, die Wassermassen sind wirklich beeindruckend. Die Krimmler Wasserfälle sind jedoch sehr beliebt und gut besucht. Mein Tipp: Am besten kommst du morgens in der Woche oder bei schlechterem Wetter. Mache es so wie wir und wähle den alten Tauernweg für den Hinweg (links vom Wasserfall) und auf dem Rückweg den offiziellen Wasserfallweg.
Details Krimmler Wasserfälle & Alter Tauernweg Wanderung
- Schwierigkeit: mittel (Alter Tauernweg), leicht (Wasserfallweg)
- Rundwanderung: 5 Std. (inkl. Pause), 10,6 km, Anstieg: 537 hm, Abstieg: 519 hm, max. Höhe: 1586 m
- Einkehrmöglichkeit: Hölzlahneralm (1583 m)
- Eintritt Krimmler Wasserfall: 4 EUR pro Person
- Meine Wanderung bei bergfex anschauen
Wanderung zum Elferkogel (2190 m) und Kaarsee (2082 m)
Traumhafte Bergkulisse und ein wunderschöner Bergsee: die Gipfelwanderung zum Elferkogel, Mühlbachs Hausberg, ist ein absolutes Highlight.
Für diese Wanderung hätte ich direkt an meiner Unterkunft, dem Wanderhotel Kirchner (813 hm), loslaufen können, jedoch war der Sohn des Hauses so lieb und hat uns mit dem Auto knapp 7 km in die Nähe der Kar Grundalm (1536 m) hochgefahren. Alternativ kannst du auch selbst den Forstweg bis zur Schranke hochfahren und dort seitlich parken. Damit sparst du dir nicht nur knapp 700 Höhenmeter, sondern auch den langweiligen Schotterweg.
Trotz der Autofahrt folgen aber immer noch knapp 700 Höhenmeter. Links von der Kar Grundalm zweigt der schmale Wanderweg nach oben in Richtung Elferkogel ab. Zunächst geht es über einen schmalen märchenhaften Weg und vorbei am Elferschlössl (eine burgähnliche Felsformation), bis der felsige Wandersteig beginnt. Der letzte Teil ist abenteuerlich und macht viel Spaß – du solltest jedoch trittsicher und schwindelfrei sein. Er führt über Felsen bis nach oben zum Gipfelkreuz.
Die Aussicht auf die Berge und in das Tal von ganz oben ist wunderschön. Nach dem Gipfelkreuz führt der Weg hinten am Berg weiter bis zum Kaarsee (2082 m), den du in etwa 30 Minuten erreichst. Ein einsamer und schön gelegener Bergsee!
Wer noch nicht genug hat, kann von hier aus zum Zwölferkogel (2281 m) weitergehen. Für den Auf- und Abstieg solltest du nochmal je 30 Minuten einplanen. Ich hatte mich aus Zeitmangel dagegen entschieden.
Bei dieser Wanderung gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Die Kar Grundalm hat jedoch einen schönen Picknickplatz mit Liegestühlen, wo du nach dem ersten Teil des Abstiegs eine Pause einlegen kannst.
Details zur Elferkogel & Kaarsee Wanderung
- Schwierigkeit: schwer
- Startpunkt: Wanderhotel Kirchner, Mühlbach, Autofahrt in Richtung Kar Grundalm
- Länge: 19,2 km, Dauer: 4,5 Std., Anstieg: 1367 hm, Abstieg: 1312 hm (ab Grundalm noch 700 hm)
- Keine Einkehrmöglichkeiten (genügend Snacks und Getränke mitnehmen)
- Das Auto so weit wie es geht hochfahren (Forstweg bis zur Schranke) und dann weiter zu Fuß laufen – oder von der Unterkunft bringen und abholen lassen.
Ausflugsziel Nationalparkwelten Hohe Tauern Mittersill
In Mittersill befinden sich die die Nationaparkwelten Hohe Tauern, Europas modernstes Nationalparkzentrum. Auf über 1800 m² kann man dort 10 Naturräume durchwandern und lernt dabei alles Wichtige über das größte Schutzgebiet der Alpen, zum Beispiel über Gletscherwelten, Adler, Murmeltiere und andere Bergbewohner, Kristalle & Mineralien, Almsommer, Bergwälder, Wasserfälle und vieles mehr.
Ein Highlight ist auch das 360° Panoramakino, bei dem man dank aufwendiger Zeitrafferaufnahmen durch alle Jahreszeiten und Höhenlagen des Nationalparks genommen wird. Wer sich für Natur und die Entstehungsgeschichte interessiert, wird diesen Ort mögen. Auch perfekt bei Regenwetter oder für Kinder, weil vieles zum Anfassen ist.
In meinem Blogbeitrag zum Gasteinertal habe ich ja schon vom Nationalpark Hohe Tauern berichtet. Er ist das größte alpine Naturschutzgebiet Österreichs. Der beeindruckende Nationalpark erstreckt sich über die Bundesländer Salzburg, Kärnten und Tirol und ist mit 1.856 km² das größte Schutzgebiet Mitteleuropas. Ein Elderado für Natur- und Wanderliebhaber –wirklich absolut traumhaft.
- Mehr Infos
- Eintritt für Erwachsene 12 Euro (mit der Nationalpark Sommercard kostenlos)
- Adresse: Nationaparkzentrum Hohe Tauern Mittersill, Gerlos Str. 18, 5730 Mittersill, Österreich
Nationalpark Sommercard
Mit der Nationalpark Sommercard kannst du täglich einen kostenlosen oder vergünstigten Eintritt aus 60 Angeboten wählen. Außerdem kannst du die Verkehrsmittel der Region gratis nutzen. Ich hatte zum Beispiel kostenlosen Eintritt bei den Krimmler Wasserfällen und im Nationalparkzentrum Hohe Tauern.
Wie bekommst du die Karte? Die Nationalpark Sommercard ist nicht käuflich zu erwerben. Du musst im Sommer bei einem der teilnehmenden Partnerbetriebe (z.B. Ferienwohnungen, Bauernhöfe, Hotels und viele mehr) übernachten und erhältst die Karte dann gratis.
Mein Hotel-Tipp: Wanderhotel Kirchner****
Wir waren für drei Nächte im Wanderhotel Kirchner in Bramberg am Wildkogel im Ortsteil Mühlbach untergebracht. Das schöne, liebevolle und familiär geführte 4-Sterne-Hotel befindet sich zwischen dem Nationalpark Hohe Tauern und den Kitzbühler Alpen.
Das Hotel ist Mitglied der bisher 72 Wanderhotels®. Ich war schon in mehreren dieser zertifizierten Wanderhotels (z.B. im Gasteinertal, am Rosengarten in Tiers oder in den Dolomiten) und weiß, dass die Marke sehr viel Wert schöne Wandergebiete, familiäre Gastfreundschaft, alpine Kompetenz und Erfahrung, Lage, Kulinarik und Wellness legt. Jedes Hotel ist auf eine eigene Art und Weise ganz besonders.
Die Familie Kirchner führt das Hotel bereits in der vierten Generation. Die Liebe zum Detail ist hier in jeder Facette spürbar. Wir waren in einem Zimmer in der ersten Etage untergebracht. Das Zimmer war urig und gemütlich.
Kulinarik wird bei Kirchner groß geschrieben – die Küche ist frisch, regional und regional.
Morgens wartet ein umfangreiches Frühstücksbuffet. Neben allen Leckereien freute ich mich vor allem auf den Entsafter und die Orangenpresse. Für’s Wandern durfte man sich bei der Wanderjause eindecken – ein separater Bereich mit Aufstrich, Käse, Müsliriegel und Obst. Außerdem gab es Brotbeutel und es standen Trinkflaschen bereit, die man sich am Quellwasserhahn füllen und mit verschiedenen Sirups versüßen konnte.
Tagsüber werden Salate, Snacks und am Nachmittag verschiedene Kuchen serviert. Ein Highlight wartete jeden Abend: ein 5-Gänge-Menü. Es gab Klassiker der österreichischen Küche, aber auch andere kulinarische Spezialitäten wie Pizza aus dem Holzofen.
Eines meiner Lieblingskriterien ist das aktive Wochenprogramm.
Im Sommer und Winter gibt es ein Wochenprogramm mit geführten Wanderungen, E-Bike-Touren oder anderen Programmpunkten. Auch wenn ich sehr gerne alleine wandere und das auch total genieße, nehme ich bei jeder Wanderreise auch gerne mal an einer geführten Wanderung teil. So lernt man die Gegend nochmal etwas genauer kennen und geht Wege, die man sonst nie entdeckt hätte.
Wellness mit WOW-Effekt
Der hauseigene Wellnessbereich ist ein absolutes Highlight und lässt das Herz eines jeden Wanderer oder Skifahre höher schlagen. Er besteht aus einem riesigen Natur-Badeteich mit großer Liegewiese, Außen-Whirlpool, 5 verschiedenen Saunen (drinnen und draußen) und einer Besonderheit: ein Baumhaus zur Entspannung! Du kannst dir sicher vorstellen, wie sehr ich mich nach einer Wanderung darauf gefreut habe.
Fazit: Ein sehr schönes, traditionelles und familiär geführtes 4-Sterne-Hotel mit allem, was man für einem traumhaften Aktivurlaub benötigt. Das Hotel ist der perfekte Ausgangsort zum Wandern und Skifahrern, denn sowohl Wandergebiete als auch drei Skigebiete sind ganz in der Nähe.
Bramberg am Wildkogel mit Hund
In Bramberg am Wildkogel hatte ich natürlich auch meinen Hund Lion wieder mit dabei. Er ist mittlerweile sehr erprobt, was Wanderungen in Europa angeht und liebt es sehr. Sowohl unsere Wanderungen zu den Krimmler Wasserfällen als auch zum Elfer Kogel und unsere Unterkunft waren sehr hundefreundlich.
In Österreich besteht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie bei größeren Menschenansammlungen (z. B. in Einkaufszentren oder bei Veranstaltungen) Leinen- und Maulkorbpflicht. Im Wanderhotel Kirchner gab es im Trockenraum für die Wander- und Skischuhe auch eine Hundeecke mit Handtuch zum Pfoten sauber machen. Außerdem konnte man sich Maulkörbe und Leinen ausleihen.
Ich kann dir die Gegend für einen Wanderurlaub mit Hund absolut empfehlen.
Fazit
Lohnt sich ein Wanderurlaub in Bramberg am Wildkogel? Ja! Ich war das erste Mal in dieser Gegend in Österreich und war von den vielen Möglichkeiten und Aktivitäten begeistert. In den vier Tagen konnte ich natürlich lange nicht alles machen, aber es hat gereicht, um einen ersten Einblick zu bekommen.
Für wen lohnt sich Bramberg am Wildkogel?
Im Sommer ist die Gegend ein Paradies für Wanderfans und Fahrradfahrer und im Winter für Skifahrer und Schneeschuhwanderer. Das Wanderhotel Kirchner ist für diese Sportarten perfekt ausgelegt und eine sehr gute Ausgangsbasis. Die Unterkunft ist absolut zu empfehlen: die Küche ist 1A, der Wellnessbereich (mit dem Badesee, dem Baumhaus und den Saunen) wirklich ein Traum und die Familie Kirchner sehr herzlich. Hunde sind hier erlaubt!
Die vier Tage vorher waren wir zum Wandern im Gasteinertal, das rund eine Stunde Autofahrt entfernt liegt. Die beiden Gegenden lassen sich wunderbar miteinander kombinieren.
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Warst du schon mal in Bramberg am Wildkogel oder hast Tipps für die Gegend? Ich freue mich über deinen Kommentar!
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Transparenz: Diese Reise fand in Zusammenarbeit mit dem Wanderhotel Kirchner und den Wanderhotels statt. Meine Meinung bleibt davon natürlich wie immer unberührt.