In zwölf Metern Tiefe mit einer großen Stahlflasche auf dem Rücken, die einen durch einen Schlauch mit Luft versorgt und dabei die Gewissheit nicht einfach auftauchen zu können, um Luft zu holen. Eine Vorstellung, die bei vielen ein mulmiges Gefühl hervor ruft. Für mich war Tauchen schon immer ein großer Traum, den ich mir auf Curaçao in der Karibik nun erfüllen konnte. Ich war auf Curacao tauchen. Die Insel vor der Küste Venezuelas gilt als Mekka für Taucher und so war meine Vorfreude riesig.
Auf Curaçao tauchen mit Ocean Encounters
Noch bevor ich die Tauchschule betrat, wusste ich, an diesem Nachmittag wecke ich entweder eine neue Leidenschaft in mir oder eben genau das Gegenteil. Letzteres vor allem, wenn ich Panik bekäme, denn das hatte ich zuvor von vielen gehört.
Wir waren eine Gruppe von vier Personen, von denen drei schon an diesem Tag einen Tauchgang im Meer machen – darunter ich. Wir starteten in der Tauchschule mit 45 Minuten Theorie. Unsere Tauchlehrerin Ingrid hatte von Anfang an mein vollstes Vertrauen und erklärte uns an einer Tafel alles was wir wissen mussten. Wie ist die Ausrüstung aufgebaut, wie mache ich einen Druckausgleich, wofür sind die Schläuche und Knöpfe, worauf müssen wir besonders achten und wiederholte vor allem die Tauchregel Nummer 1: “Never stop breathing”, denn die Folge können Lungenrisse sein.
Abschließend machten wir einen schriftlichen Test, bei dem sie uns das zuvor gelernte Wissen abfragte. “Bestanden!”, rief sie mir entgegen. Puh, ich war erleichtert und jetzt wurde es langsam ernst. Sie erklärte uns die Ausrüstung und half uns dabei sie anzulegen. Kurz darauf nahm ich auch schon mal meinen allerersten Atemzug durch die Sauerstoffflasche und es fühlte sich gut an. Die Flasche auf dem Rücken ist an Land relativ schwer, aber der Weg zum Pool war kurz. Wir machten einige Übungen unter Wasser, wie man in der Tiefe eine mit Wasser vollgelaufene Taucherbrille wieder frei bekommt oder was passiert, wenn man im Meer den Atemschlauch verliert und er mit Wasser vollläuft. Ingrid übte all das mit jedem einzelnen von uns. Anschließend drehten wir unsere ersten Runden im Pool. Es waren zwar nur 1,5 Meter Tiefe, aber es gab uns ein Gefühl dafür, wie es sich anfühlt zu tauchen. Denn das hatte ich schließlich zuvor noch nie gemacht. Meine Vorliebe für das Schnorcheln kam mir hier zugute, denn so war ich es gewohnt mehrere Stunden mit Kopf unter Wasser nur durch den Mund ein- und auszuatmen. Denn hier gab es im Pool auch schon die erste Panikatacke und eine Frau entschied sich gegen den Tauchgang im Meer.
Dann ging es endlich zum Meer. Als wir am Steg ankamen sprangen wir nacheinander hinein und es dauerte nicht lange bis wir abtauchten. Wir tauchten entlang des Riffs auf sechs Meter Tiefe und es war einfach nur WOW. Es hat so viel Spaß gemacht und es ist eine andere Welt, da unten in der Tiefe. Korallen in allen möglichen Farben und Ausführungen, die sich wie Fächer im Meer bewegen. Unendlich viele Fische in den buntesten Farben, Muränen und eine Sicht, die zu enden scheint. Es war unbeschreiblich!
Beim Tauchen wurden wir von einer Produktionsfirma begleitet. (Fotos © Turtle & Ray Productions)
Auf Curaçao tauchen mit Go West Diving
Die Westküste Curaçaos ist der schönste Platz zum Tauchen auf der Insel und der beste Platz an der Westküste ist das berühmte “Alice im Wunderland” Riff an der Playa Kalki. Es hat seinen Namen alleine durch seine unglaubliche Schönheit und das verriet mir schon der Fotograf, der unseren ersten Tauchgang begleitete. “Für mich gibt es keinen schöneren Tauchspot auf Curaçao”, sagte er mir, als ich ihm mitteilte, dass ich schon übermorgen hier meinen zweiten Tauchgang haben werde.
Ich freute mich umso mehr, als ich an der Tauchschule ankam und ich einen privaten Tauchgang mit meinem Lehrer alleine hatte. Als ich jedoch erfuhr, dass wir heute eine Stunde lang tauchen und das in 12 Metern Tiefe, wurde mir kurz etwas mulmig zumute. Jetzt war es an der Zeit, das gelernte Wissen an den Tag zu legen und die erste Routine zu bekommen. Er fragte mich nochmal eine Dinge ab, die ich zuvor gelernt hatte und dann ging es auch schon los.
Wir starteten vom Steg und gingen über die Treppe ins Meer. Wir tauchten langsam ab, bis wir am Riff ankamen. In sechs Metern Tiefe hatte ich Probleme mit meinem rechten Ohr, denn aus irgendeinem Grund konnte ich keinen Druckausgleich machen und beim vorherigen Tauchgang hatte noch alles einwandfrei funktioniert. Ich hatte Schmerzen, aber mein Tauchlehrer reagierte sofort und wir tauchten etwa einen Meter hinauf. Nach einigen Sekunden klappte es dann endlich mit meinem Ohr und wir konnten endlich bis auf 12 Meter abtauchen.
Anfangs war ich sehr mit meiner Atmung beschäftigt und konnte weniger das traumhafte Geschehen um mich herum genießen. Ich fühlte mich jedoch schnell sicher und so bekam ich nach einiger Zeit immer mehr Routine. Wir tauchten in zwölf Metern Tiefe am Riff entlang und das was meine Augen dort sahen war einfach unbeschreiblich. Es glich einem riesengroßen Aquarium, das mit den buntesten Fischen, Korallen, Muränen und Meeresschildkröten gefüllt ist. In jeder Koralle schwammen Fische und suchten Schutz. Es war eine andere Welt hier in der Tiefe, die vor Leben nur so strotzte. Die Sicht betrug 30 Meter und ich konnte gefühlt endlos in die Weite schauen. Das Riff ging neben uns endlos in die Tiefe.
Für wen ist Tauchen geeignet?
Tauchen ist ein faszinierender Sport und jeder kann das lernen. Natürlich sind ein paar Dinge zu beachten und körperliche und gesundheitliche Fitness ist vorausgesetzt. Zudem sollte man sich im Wasser wohlfühlen und eine Affinität zum Meer haben. Mir hat es geholfen, dass ich schon viele Jahre das Schnorcheln liebe und somit daran gewöhnt war viele Stunden mit dem Kopf unter Wasser zu sein und nur durch den Mund ein- und auszuatmen. Für den Anfang empfiehlt sich auf jeden Fall ein Schnupperkurs bei dem der erste Tauchgang im Schwimmbad stattfindet. Denn dort bemerkt man sofort, ob Tauchen für einen geeignet ist oder ob man im schlimmsten Fall Panik bekommt. Auch meine Yoga-Erfahrung kam mir hier zugute und ich hatte keine Probleme unter Wasser ruhig zu bleiben, sogar als ich Probleme mit dem Druckausgleich hatte. Der Respekt vor der Tiefe sollte dennoch stets im Hinterkopf sein.
Bei mir wurde eine neue Leidenschaft geweckt und so plane ich schon bald endlich meinen Tauchschein zu machen. Die Unterwasserwelt wartet schon auf mich…
Weitere Informationen
- Auf Curaçao Tauchen mit Ocean Encounters
- Auf Curaçao Tauchen mit Go West Diving
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Vielen Dank an Tourism Curaçao, die mich zu diesen beiden Tauchgängen eingeladen haben. Meine Meinung bleibt natürlich wie immer meine eigene.
2 Kommentare
Liebe Simone,
schöner Bericht – wir fliegen demnächst nach Curacao und ich bin schon gespannt, ob das Tauchen dort mit den Divespots auf den Malediven und in Thailand mithalten kann.
Kleine Ergänzung: Du hattest keine Sauerstoffflasche aufm Rücken, denn reiner Sauerstoff wäre in der Tiefe ziemlich tödlich. ;) Das, was in der Flasche ist, ist simple Luft. Oder – wenn du Nitrox tauchst – sauerstoffangereicherte Luft.
Viele Grüße
Conny